Die anatomische Schulterprothese

Die anatomische Schulterendoprothetik ist ein etabliertes Standardverfahren. Dabei lässt sich die anatomische Prothese als Hemiprothese oder auch als Totalendoprothese zur Anwendung bringen. Die Hemiendoprothese ersetzt nur den Oberarmkopf bzw. stellt seine Form wieder her. Dabei wird die Gelenkstabilität dynamisch durch Kraftschluss sichergestellt. Die Pfanne wird bei der Hemiprothesen-Implantation nicht mit ersetzt. Die Hemiprothesen-Implantation hat zur Voraussetzung, dass der Knorpel in der Pfanne ohne sekundäre Erosionen erhalten ist. Sind sowohl Pfanne als auch Oberarmkopf verschlissen, wird eine Totalendoprothese eingesetzt.

Die anatomische Totalendoprothese besteht aus einer zementierten Polyäthylenpfanne aus medizinischem formgepressten Kunststoff und einem Ersatz des Oberarmkopfes. Der Ersatz des Oberarmkopfes kann abhängig vom Knochenstock ohne Verankerungsschaft, mit Kurzschaft oder bei minderer Knochenqualität mittels zementierter Schaftkomponente durchgeführt werden. Anatomische Schulterprothesen haben ein Langzeitüberleben von ca. 15 Jahren mit einer sehr geringen Komplikations- (Infektion, Luxation, Nervenläsion) und Lockerungsrate. Prinzipiell kann eine anatomische in eine inverse Schulterprothese umgewandelt werden.