Das Schultergelenk (medizinisch Glenohumeralgelenk) ist das Kugelgelenk mit dem größten Bewegungsumfang aller Gelenke des Menschen. Es ist ein sehr komplexes Gelenk mit drei Freiheitsgraden. Die Schulternebengelenke, das Schlüsselbein (Clavikula), das Schulterblatt (Scapula) sowie die Muskulatur, Sehnen, Bänder und die angrenzenden Schleimbeutel formen gemeinsam die Schulter. Im eigentlichen Schultergelenk arktikulieren der Oberarmkopf mit der länglichen und konkaven Gelenkpfanne der Scapula miteinander.
Dabei weist die Gelenkpfanne eine Besonderheit auf: Die Gelenkpfanne ist, Zuckerguß vergleichbar, mit Knorpel überzogen, der am Außenrand eine wulstige Gelenklippe aus Faserknorpel bildet (Labrum glenoidale). Diese Knorpellippe dient der zusätzlichen Stabilisierung des Schultergelenkes, weil dadurch der in Relation zur Gelenkpfanne größere Oberarmkopf stabiler in der deutlich kleineren Gelenkpfanne artikulieren kann. Die Gelenkfläche des Oberarmkopfes verhält sich zur Gelenkpfanne wie 4:1. Das Schultergelenk ist ein Gelenk mit Muskelführung.
Im Gegensatz zum Kniegelenk sind Hauptstabilisatoren des Schultergelenkes nicht die angrenzenden Bänder, sondern die angrenzende Schultermuskulatur und hier insbesondere die sogenannte Rotatorenmanschette. Die Rotatorenmanschette setzt sich aus vier Muskeln zusammen, die ihren Ursprung am Schulterblatt und alle ihren Ansatz am Oberarmkopf haben. Das Schultergelenk ist die Verbindungsstelle von Oberarmknochen (Humerus) und Schulterblatt.