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Haltungsschäden bei Kindern

„Sitz gerade!“ Diesen Satz kennen viele Eltern noch aus der eigenen Kindheit – und wenden ihn teilweise selbst an. Dahinter steckt die Sorge, dass eine sogenannte „schlechte Haltung“ zu bleibenden Haltungsschäden bei Kindern führt. Aber stimmt das? Unser Experte klärt auf.

Chiropractor examining child with back pain in clinic, closeup

Was führt zu Haltungsschäden bei Kindern?

Lümmeln, fläzen, rumhängen – für eine vermeintlich kraftlose Körperhaltung bei Kindern gibt es viele Begriffe. Dabei hat der Mensch seine aufrechte Haltung keineswegs von Geburt an. Er muss sich diese gesellschaftlich anerkannte und gewünschte Haltung erst erwerben. Sie ist auch von psychologischen Faktoren abhängig.

Viele Eltern denken, dass gerade Sitzen wichtig ist, um eine sogenannte „schlechte Haltung“ zu vermeiden und damit bleibende Haltungsschäden, wie Hohlkreuz, Rundrücken oder Skoliose, gar nicht erst entstehen zu lassen.

Expert:innen, wie unser Kinderorthopäde Dr. med. Jan Matussek, Chefarzt der Klinik für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie in der Helios Klinik Berlin-Zehlendorf, kennt die Sorgen vieler Eltern. „Im Rahmen der Patientenakademie stelle ich dar, warum eine schlaffe Körperhaltung bei Jungen und Mädchen in der Regel nichts Ungewöhnliches ist. Aber ich sage auch, wann Eltern sich berechtigterweise Gedanken um die Entwicklung ihrer Kinder machen sollten“, sagt der Experte.

 

Haltungsschäden im Erwachsenenalter

Die Auswirkungen vonHaltungsproblemen können im Erwachsenenleben zu Verschleiß der Knochen, Gelenke und Bänder der Wirbelsäule führen. In solchen Fällen ist eine wirkungsvolle Behandlung erforderlich. „Dabei entscheiden wir immer individuell, , wie vorzugehen ist. Denn Kinder einer Altersgruppe können in ihrer Entwicklung sehr verschieden sein“, betont Dr. Matussek.

Haltungsschäden vorbeugen - Tipps für Eltern

„Ein Armvorhaltetest kann bei Kindern zwischen sechs und sechszehn Jahren angewandt werden. Wenn Ihr Kind es schafft, sich bei geschlossenen Augen gerade hinzustellen und beide Arme horizontal 30 Sekunden lang nach vorne zu halten ohne dass es seine Haltung verändert, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit haltungsgesund“, erklärt Dr. Matussek. „Aber nur der Besuch bei einem Kinderorthopäden kann Gewissheit verschaffen.“

Einfach vorsorgen können Eltern auch, und zwar indem sie ihre Kinder herumtollen lassen oder sie zum Schwimmen, Rennen oder Klettern motivieren.

Auf diese Weise werden die Muskeln gestärkt sowie aktive Muskeln ziehen an den Knochen und sorgen dafür, dass die Wirbelsäule in eine gesunde Form wächst.

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