Modern und sicher: die Radionuklidtherapie-Station im historischen Ludwig-Hoffmann-Bau
Um Schilddrüsenerkrankungen zu behandeln, werden radioaktive Substanzen bereits seit mehr als 60 Jahren verwendet. Im Haus 209 des aufwändig rekonstruierten historischen Ludwig-Hoffmann-Baus auf dem Bucher Klinikgelände betreuen Ärzte und Pflegepersonal Tumorpatienten, Patienten mit Schilddrüsen- sowie Lebererkrankungen oder Prostata-Karzinomen.
Die Behandlung mit radioaktivem Jod-131 erfolgt immer stationär. „Den Patienten wird einmalig eine Kapsel mit Jod-131 verabreicht. Dann bleiben sie erst einmal zwei bis drei Stunden auf ihren Zimmern. Danach können sie sich auf der Station frei bewegen. Wir haben einen Aufenthaltsraum, in dem Getränke und ein Heimtrainer bereitstehen“, erklärt Krankenschwester Sylvia, die die Betroffenen während ihres meist mehrtägigen Aufenthalts auf der Station gemeinsam mit ihren Kolleginnen betreut. Sie ist bereits seit 21 Jahren Teil des Pflegeteams und erzählt: „Bei jedem unserer Patienten messen wir täglich die noch vorhandene Strahlenaktivität im Körper.“ Erst wenn diese eine bestimmte Grenze unterschritten hat, können die Patienten die Station wieder verlassen. Schutzkleidung trägt das Pflegepersonal jedoch nicht. „Wir halten einen gewissen räumlichen Abstand zu unseren Patienten“, berichtet Krankenschwester Thekla. Die meisten sind nicht pflegebedürftig oder bettlägerig und können sich auf ihren Zimmern oder im Aufenthaltsraum eigenständig fortbewegen.