1. ILP – so funktioniert sie

Bei der isolierten Extremitätenperfusion (Isolated Limb Perfusion - ILP) wird operativ der vom Tumor betroffene Arm oder das betroffene Bein vom Blutkreislauf zeitweise abgekoppelt und mit sehr starken zytostatischen Medikamenten durchspült. Dazu wird die Durchblutung von der betroffenen Extremität über eine Herz-Lungen-Maschine umgeleitet und somit jeglicher Blutaustausch zwischen der Gliedmaße und dem Körperkreislauf unterbrochen. Dann folgt die Behandlung (Durchflutung) der isolierten Gliedmaße mit den Medikamenten TNF-alpha (Tumor-Nekrose Faktor alpha) und Melphalan (Chemotherapeutikum).
Da die Extremitäten mehr chemotherapeutische Medikamente vertragen als andere Körperteile oder Organe, kann hier, anders als bei der normalen Chemotherapie, mit hochdosierten Medikamenten gearbeitet werden.
Durch die gleichzeitige Überwärmung (Hyperthermie) der betroffenen Extremität wird die Wirkung der Medikamente gesteigert.
Die Behandlung dauert ungefähr 90 Minuten. Im Anschluss werden die Gefäße des Arms beziehungsweise Beines wieder an den Kreislauf angeschlossen. „Der Vorteil der Behandlung ist, dass die Chemotherapie nur im betroffenen Bereich wirkt und der Rest des Organismus weitestgehend geschont wird“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Per-Ulf Tunn, Chefarzt der Tumororthopädie und Leiter des Sarkomzentrums Berlin-Brandenburg.