Spezialisten für Sarkome
Mit etwa 4000 Neuerkrankungen pro Jahr gelten Sarkome als eine der weniger häufigen Krebsarten. Diagnose und Therapie einer seltenen Krankheit stellen immer eine besondere Herausforderung dar. In unserem Sarkomzentrum bündeln wir daher die Expertise und Erfahrung verschiedener onkologischer, orthopädischer und chirurgischer Fachrichtungen, um unsere Patienten mit Sarkomen optimal zu diagnostizieren und zu behandeln.
Früherkennung: schwierig, aber wichtig
Sarkome sind zwar selten, können aber in allen Altersgruppen auftreten. Eine erkennbare Risikogruppe gibt es nicht, wiewohl Menschen in der 2. Lebenshälfte häufiger betroffen sind. Die eigentliche Ursache von Sarkomen ist größtenteils noch immer unbekannt. Allerdings sind rund 70 % der Erkrankungen in den Extremitäten, also an Beinen und Armen, zu finden.
Das erste Symptom ist meist eine Schwellung der betroffenen Körperregion, die mit der Zeit größer wird. Bis auf diese Schwellung gibt es oft keinerlei Beschwerden wie Schmerzen, Schwäche oder Fieber. Auch die Blutwerte sind in der Regel ohne Befund.
Symptome ernst nehmen
Nehmen Sie die Symptome ernst, auch wenn Sie sich sonst nicht krank fühlen. Wenn Sie eine wachsende Schwellung an Ihrem Körper bemerken, suchen Sie Ihren Orthopäden oder Hausarzt auf. Diese können mit einer Ultraschall- oder MRT-Untersuchung eine Erstdiagnose tätigen. Besteht danach der Verdacht auf einen Tumor, bieten wir eine zeitnahe Vorstellung in unserem Zentrum an. Hier können wir mit Sicherheit abklären, ob es sich um einen bösartigen Weichgewebe- oder Knochentumor handelt.
Behandlung im Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg
Als interdisziplinäres Zentrum für Knochentumoren sind wir seit längerem anerkannt und befinden uns derzeit in einem umfangreichen Zertifizierungsprozess zum Sarkomzentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Nach der gesicherten Diagnose wird der Patient bei uns aufgenommen. In einer so genannten Tumorkonferenz erfolgt für jeden Patienten eine Besprechung der Krankheit durch Spezialisten auf verschiedenen medizinischen Gebieten. Dadurch können wir eine individuelle Behandlungsempfehlung gegeben, die den anerkannten Leitlinien der medizinischen Wissenschaft entspricht.
Schonende Operation und wirksame Therapie
Ein Sarkom muss immer durch eine Operation entfernt werden. Dabei wird so vorgegangen, dass möglichst kein Krebszellgewebe mehr im Körper zurückbleibt. Ebenso wichtig ist es den Chirurgen jedoch auch die Beweglichkeit soweit wie möglich zu erhalten. Eine Behandlung vor der Operation erhöht die Heilungschancen bei gleichzeitigem Erhalt der Körperfunktionen. Dabei werden die betroffenen Teile schon vor der Operation bestrahlt oder durch eine gezielte Chemotherapie behandelt. Mit solchen Therapien vor der Operation können wir bei rund 80% der Patienten Amputationen vermeiden. Beim Weichgewebesarkom können wir durch eine Kombination von einer systemischen Chemotherapie mit einer Überwärmungsbehandlung der Tumorregion die positive Prognose für die Patienten um ca. 10 % zusätzlich verbessern.
Nach der Behandlung
Schon bei der Entfernung des Sarkoms wenden wir neueste Rekonstruktionstechniken der Tumororthopädie an. Das heißt, dass wir versuchen, trotz eventuell unumgänglicher Entnahme von Knochenteilen oder Muskelgewebe die Beweglichkeit zu erhalten. Hierzu zählen Rekonstruktionen oder Umkehrplastiken. Die Behandlung findet stets in enger und abgestimmter Zusammenarbeit mit den chirurgischen und orthopädischen Fachärzten statt. Auch nach dem Abschluss der Behandlung begleiten wir unsere Patienten in der regelmäßigen Nachkontrolle.