Was ist ein Lipödem?

Lipödeme sind symmetrische Fetteinlagerungen, von denen fast nur Frauen betroffen sind. Die krankhafte Fettverteilungsstörung tritt oftmals an den Beinen, den Armen, der Hüfte oder dem Po in Erscheinung und verursacht spürbare Beschwerden wie Schmerzen, Spannungsgefühle und Druckempfindlichkeit. Umgangssprachlich wird die chronische Erkrankung auch als Reiterhosen-Phänomen bezeichnet. Häufig, jedoch nicht in allen Fällen, tritt die Zunahme des Fettgewebes in der unteren Körperhälfte bei betroffenen Frauen nach einer hormonellen Umstellung oder einer Schwangerschaft auf. Da sich die Fetteinlagerungen jedoch nicht an Händen, Füßen oder dem Rumpf bilden, kommt es folglich zu einem Missverhältnis der Körperproportionen. Viele Betroffene leiden aus diesem Grund häufig sowohl an physischen sowie auch an psychischen Beschwerden, die durch konservative oder operative Therapiemaßnahmen gelindert werden können.
Insgesamt gibt es vier Stadien der Krankheit, die entsprechend der vorliegenden Symptome unterschiedlich behandelt werden:
- Stadium 1: Glatte Hautoberfläche, feinknotige Fettstruktur und verdicktes Unterhautfett
- Stadium 2: Grobknotige Fettstruktur und unebene Hautoberfläche
- Stadium 3: Hartes Gewebe und deformierende Fettlappen
- Stadium 4: Zusätzliche starke Flüssigkeitseinlagerungen im Fettgewebe (Lipolymphödem)
Wie entsteht ein Lipödem?
Die Ursache für die Entstehung von Lipödemen ist bis heute nicht vollständig erforscht. Grundsätzlich kann sich ein Lipödem in jeder Lebensphase bilden und tritt somit altersunabhängig auf. Der Druck im Gewebe, der die Bildung eines Lipödems bedingt, hat zwei Ursachen. Zum einen nimmt die Durchlässigkeit der feinen Blutgefäße in den betroffenen Körperregionen zu. Dies hat zur Folge, dass Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem in das umliegende Gewebe gelangt und nicht mehr abtransportiert werden kann. Zum anderen steigt auch die Anzahl der Fettzellen an. Da die Kapillaren somit sehr fragil sind, klagen die Betroffenen oftmals über Spannungsgefühle, Druckempfindlichkeit und Schmerzen. Blutergüsse zählen ebenfalls zu den Symptomen und entstehen bei Lipödem-Patienten weitaus häufiger und schneller als bei gesunden Menschen. Wird ein Lipödem nicht erkannt und behandelt, kann es zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß und einem veränderten Gangbild kommen. Eine gezielte Behandlung hilft jedoch dabei, die Symptome zu lindern und die Bildung weiterer Fetteinlagerungen zu verhindern.