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Geschwollene Lymphknoten bei Kindern – ein Grund zur Sorge?

Vergrößerte Lymphknoten sind in den meisten Fällen harmlos. Bei einigen Veränderungen ist eine Überprüfung jedoch sinnvoll. Wir klären auf, wann Sie die kinderärztliche Praxis aufsuchen sollten.

Patientenaufnahme Mutter und Kind mit Gesundheits- und Krankenpflegerin und Ärztin

Aufgabe des Lymphsystems

Wie die Leber und die Milz gehören auch die Lymphknoten zu den lymphatischen Organen. Sie sind Teil der natürlichen Krankheitsabwehr des menschlichen Immunsystems. Die Lymphe, das sogenannte Gewebswasser, fließt in Lymphbahnen durch den gesamten Körper. An den Lymphknoten treffen sich die Lymphbahnen. Solche „Verkehrsknotenpunkte“ sind an vielen strategisch wichtigen Körperregionen vorhanden, zum Beispiel am Hals, im Bauch, unter den Achseln und in der Leistenregion.

Diese Knotenpunkte dienen auch als Durchgangsstation für die lymphatischen Zellen –den Lymphozyten. Sie bewegen sich durch die Lymphbahnen, um schädliche Zellen, Viren und Pilze aufzuspüren und anschließend zu blockieren oder zu zerstören.

Warum schwellen Lymphknoten an?

Bei Kindern sind Infekte der oberen Luftwege wie Husten und Schnupfen sehr häufig. Sie werden fast immer durch Viren verursacht. Der Körper reagiert darauf: Wenn das Immunsystem an einer Stelle des Körpers eine Ansammlung von Krankheitserregern und fremden Zellen feststellt, meldet es dies den Lymphozyten. 

Diese bewegen sich dann in großer Anzahl in die entsprechende Körperregion, um die Erreger abzuwehren. Dabei versammeln sie sich im nächstgelegenen Lymphknoten. So vergrößern sich dann zum Beispiel bei Erkältungen die Halslymphknoten. Sie können bis auf einen Durchmesser von zwei Zentimetern anwachsen. Diese vergrößerten Lymphknoten fühlen sich weich an und man kann sie etwas verschieben. Sie sind Ergebnis der Abwehr der Erkältungsviren und als solche erklärbar und harmlos.

Wann sind geschwollene Lymphknoten bedenklich?

Selbst, wenn Lymphknoten eine Weile angeschwollen sind, sollten Sie sich keine Sorgen machen und deren Rückbildung abwarten. Wenn Lymphknoten allerdings über mehrere Wochen anschwellen, deutlich an Größe zunehmen oder zusätzliche Symptome (wie Rötung, Schmerzhaftigkeit oder Fieber) auftreten, sollten Sie Ihre Kinderarztpraxis aufsuchen. Hierbei könnte es sich um eine bakterielle Infektion des Lymphknotens handeln, die mit entsprechenden Antibiotika behandelt werden muss.

Eine Lymphknotenvergrößerung kann in seltenen Fällen auch Symptom einer Krebserkrankung, wie Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs, sein. 

Warnzeichen dafür sind: 

  • eine rasche, schmerzlose, Lymphknotenvergrößerung, insbesondere an ungewöhnlichen Stellen (z. B. oberhalb des Schlüsselbeins oder in den Achseln)
  • Lymphknoten mit einem Durchmesser von mehr als zwei Zentimetern
  • harte, auf der Unterlage nicht verschiebbare, Lymphknoten.

Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, sollten Sie mit Ihrem Kind umgehend eine Kinderärztin/einen Kinderarzt oder ein Kinderkrebszentrum aufsuchen.

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