Der Name Scharlach leitet sich von der Farbbezeichnung scharlachrot ab und das ist auch das für Eltern am besten zu erkennende Zeichen für diese Erkrankung: ein geröteter Rachen und später eine rote Zunge und roter Hautausschlag. Es ist mit 50.000 jährlichen Erkrankungen keine seltene Krankheit: durchschnittlich bekommen pro Jahr über 6 % aller Kinder unter 5 Jahren einen Scharlach.
Roter Rachen
Zu Beginn weist Ihr Kind allgemeine Erkältungszeichen auf wie Fieber, Unwohlsein und vor allem Halsschmerzen. Oft sind auch die Mandeln schon geschwollen und entzündet. Spätestens, wenn Sie weißliche Beläge auf der Zunge Ihres Kindes sehen und das Kind über Schluckbeschwerden klagt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung lösen sich die Belege und darunter kommt eine knallrote Zunge zum Vorschein – die so genannte Himbeerzunge.
Hautausschlag
Scharlach wird durch Bakterien ausgelöst – eine bestimmte Form der so genannten Streptokokken, die wie bei einer Erkältung meist über eine Tröpfcheninfektion durch Mund und Nase übertragen werden. Eine Ansteckung kann also - vor allem bei Kindern - sehr schnell passieren. Diese besondere Form der Streptokokken produziert einen giftigen Stoff, der seinerseits nach einigen Tagen den für Scharlach typischen Ausschlag bewirkt: viele kleine, rote Pusteln, hauptsächlich in den Körperfalten wie Achseln oder Leisten.
Für Scharlach charakteristisch ist auch, dass ein Dreieck rund um Mund und Kinn ohne Rötung bleibt und dadurch wie ein weißer Fleck oder „Milchbart“ wirkt. Nach wenigen Tagen fällt das Fieber ab und im weiteren Verlauf schuppt sich die Haut ekzemartig.
Schnelle Behandlung
Ein Scharlach ist vom Kinderarzt oft eindeutig zu erkennen, wird aber sicherheitshalber getestet und dann sofort mit Penicillin, einem speziellen Antibiotikum, behandeln. Schon nach dem ersten Tag der antibakteriellen Behandlung fühlt sich Ihr Kind besser. Die Mandeln müssen nicht entfernt werden und das Kind ist schon nach ein, zwei Tagen nicht mehr ansteckend. Das Penicillin muss jedoch unbedingt noch bis zum Ende der Packung weitergegeben werden, meist zehn Tage.