Menü
Schließen

Der richtige Umgang mit Neugeborenen

Wie soll mein Neugeborenes schlafen, wie trage ich es richtig und welche Kleidung ist am besten? Eltern wollen keine Fehler im Umgang mit ihren Babys machen. Unsere Expertin gibt Tipps, wie Sie mit Ihrem Neugeborenen richtig umgehen.

Frischgebackene Familie

7 Tipps für den richtigen Umgang mit dem Baby

Mit diesen sieben Regeln von Yvonne Schildai, Leitende Hebamme des Helios Klinikums Berlin-Buch, gehen Eltern mit ihren Babys im ersten Jahr auf Nummer sicher.

Tipp 1: Niemals schütteln

Babys weinen – das ist ganz normal. Manche Säuglinge schreien jedoch stundenlang und so laut, dass sich die erschöpften Eltern kaum noch zu helfen wissen. Hebamme Yvonne Schildai: „Wenn Sie in so einer Situation Wut oder Aggressionen gegen Ihr Kind entwickeln, schütteln Sie Ihr Baby niemals. Bereits geringe Schüttelbewegungen können gefährlich, sogar lebensgefährlich sein.“ Falls Sie das Gefühl haben, gleich die Beherrschung zu verlieren: Legen Sie Ihr Baby sicher im Bettchen ab und verlassen Sie den Raum. Öffnen Sie das Fenster, atmen Sie tief durch. Schon ein, zwei Minuten bewusster Entspannung können Ihnen helfen. Gehen Sie dann zu Ihrem Kind zurück.

Fühlen Sie sich grundsätzlich überfordert, holen Sie sich Hilfe, zum Beispiel in der Kinderschutzambulanz.

Tipp 2: Nicht schreien lassen

„Lass das Baby ruhig mal schreien, das stärkt die Lungen.“ Haben Sie diesen Satz auch schon gehört? Hebamme Yvonne Schildai: „Diese Behauptung ist völliger Unsinn. Das Schreien ist ein Notruf und die einzig mögliche Ausdrucksform eines Säuglings. Auf das Weinen sollte unverzüglich und rücksichtsvoll eingegangen werden. Das hat nichts mit Verwöhnen zu tun.“ Wer sein Baby weinen lässt, geht das Risiko ein, dass das Urvertrauen geschwächt wird. Und das Kind lernt vor allem eins: Ich bin allein, niemand kümmert sich um mich.

Tipp 3: Ab in den Schatten

Die Kinderhaut ist viel dünner als die von Erwachsenen und sehr empfindlich. Yvonne Schildai: „Babys unter sechs Monaten sollten möglichst gar nicht der Sonne ausgesetzt werden. Wenn Sie mit Ihrem Kind spazieren wollen, meiden Sie die Sonne. Ich empfehle einen Kinderwagen mit Sonnenschutz.“ Bei der Kleidung sollten Sie darauf achten, dass sie leicht ist, die Arme und Beine bedeckt und nach Möglichkeit aus UV-undurchlässigem Material besteht. Ein Sonnenhut mit Nackenschutz und Schirm schützt Gesicht, Nacken und Ohren.

Helios Klinikum Berlin-Buch

Leitung Kreißsaal

Das Schreien ist ein Notruf und die einzig mögliche Ausdrucksform eines Säuglings. Auf das Weinen sollte unverzüglich und rücksichtsvoll eingegangen werden. Das hat nichts mit Verwöhnen zu tun.

Tipp 4: Babys richtig tragen

Babys brauchen den Körperkontakt zu ihren Eltern. In einer Babytrage oder einem Tragetuch ist das Baby eng mit dem Körper des Tragenden verbunden. „Das beruhigt die Kleinen, gibt ihnen Geborgenheit und Sicherheit, sie schreien weniger und die Eltern-Kind-Bindung wird gestärkt,“ bestätigt die Hebamme. Aber Achtung: Babys sollten erst ab einem Alter von drei Monaten in Babytragen oder Tüchern getragen werden. Sehr wichtig ist die richtige Auswahl: Die „Anhock-Spreizhaltung“ sorgt für eine gesunde Entwicklung der Wirbelsäule und Hüfte. Das heißt: Der Steg der Trage muss bis in die Kniekehlen reichen, das Gewicht des Kindes sollte also nicht nur durch einen Steg im Schritt gehalten werden. Das Tragetuch sollten Sie so binden, dass das Baby ebenfalls in der richtigen Haltung sitzen kann. Besonders wichtig ist auch, dass die Babys ausschließlich dem Tragenden zugewandt sitzen, denn sie brauchen die Möglichkeit, sich bei einem Überfluss an Reizen (Verkehr, Lichter, viele Menschen) zurückziehen und ausruhen zu können.

Tipp 5: Kein Honig

Kinder bis zum ersten Lebensjahr sollten keinen Bienenhonig zu sich nehmen, denn es besteht die Gefahr des Botulismus, eine Art Lebensmittelvergiftung. Zwar kommt dieser eher selten vor, kann für das Baby allerdings sehr gefährlich werden. Da Honig ein natürliches Produkt ist, kann er Bakterien aus der Umwelt beinhalten, unter anderem das Clostridium Botulinum, einen Krankheitserreger, der ein lähmendes Gift bildet. „Wenn dieses Bakterium in den Blutkreislauf des Babys gelangt, bewirkt es eine Lähmung aller Muskeln,“ sagt die Hebamme Ivonne Schildai. Wenn Sie Speisen süßen möchten, wählen Sie pürierte Früchte oder Trockenobst.

Tipp 6: Sicher schlafen

Die richtige Schlafumgebung Ihres Babys ist wichtig für einen guten und sicheren Schlaf. Bei der Ausstattung des Schlafplatzes gilt: Je weniger, desto besser. Im ersten Lebensjahr braucht Ihr Baby weder Kissen, Decke noch Lammfelle oder Kuscheltiere im Bettchen. Sie sollten aus Sicherheitsgründen ganz darauf verzichten. Was es zum Schlafen braucht: einen Schlafsack.

Legen Sie Ihr Baby im ersten Lebensjahr zum Schlafen immer auf den Rücken. Die richtige Raumtemperatur zum Schlafen liegt bei 16 bis 18 Grad Celsius. Achten Sie auf eine rauchfreie und gut gelüftete Umgebung. Hier finden Sie unseren Flyer "Sicherer Schlaf".

Tipp 7: Richtig anziehen

Oft führt Unsicherheit dazu, dass Babys eher zu warm als zu kalt angezogen sind. Das kann schnell zum Hitzestau führen, der gefährlich für das Baby ist. Beachten Sie daher bitte folgende Faustregel: Ziehen Sie Ihrem Baby eine Lage mehr Kleidung an als sich selber. Damit sind Sie auf der sicheren Seite bei jeder Wetterlage. Sollten Sie dennoch unsicher sein, können Sie das ganz einfach selbst testen. Legen Sie Ihren Handrücken in den Nacken des Babys. Wenn der Nacken warm und feucht ist, dann etwas Kleidung ausziehen. Wenn der Nacken kühl ist, dann friert das Baby.

Hier finden Sie weitere Infos über wichtige Untersuchungen für Neugeborene.

image
Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten.
Sie benötigen einen Termin in einer unserer stationären Kliniken oder ambulanten Einrichtungen oder wollen unabhängig vom Ort eine Videosprechstunde vereinbaren? In unserem Patientenportal können Sie Ihren Termin direkt online buchen.