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Schaufensterkrankheit – wieder schmerzfrei mit moderner Behandlung

Die Beine werden schwer, krampfartige Schmerzen zwingen zu Gehpausen. Dahinter kann die im Volksmund als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnete periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) stecken.

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Was ist die Schaufensterkrankheit?

Bei der Schaufensterkrankheit führen Durchblutungsstörungen in den Beinen dazu, dass Betroffene starke Schmerzen bekommen und stehen bleiben müssen, bis die Beschwerden nachlassen. Sie ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen der Arterienverkalkung (Arteriosklerose).

Expert:innen sprechen von der pAVK, der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Krankheit dazu führen, dass Betroffene auch im Ruhezustand Schmerzen in den Beinen verspüren.

Welche Ursachen hat die Schaufensterkrankheit?

Ursächlich für dieses Krankheitsbild ist die Arterienverkalkung, deren Entstehung durch Nikotinkonsum, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), hohen Blutdruck (arterielle Hypertonie) und Fettstoffwechselstörungen gefördert wird.

Symptome der Schaufensterkrankheit

Symptome der Krankheit sind Schmerzen in den Beinen, weswegen die Patient:innen beim Gehen immer wieder stehen bleiben müssen. Da sich Betroffene unterwegs oft Schaufenster ansehen, bis der Schmerz nachlässt, erhielt die Schaufensterkrankheit ihren einprägsamen Namen. Weitere typische Symptome sind ein Kälte- und Schwächegefühl in den Beinen, Muskelschmerzen bei Belastung, zunehmende Einschränkung der Gehstrecke durch Belastungsschmerz, Unterschenkelgeschwüre durch Gewebeuntergang sowie Kälte und Blässe des betroffenen Beins.

Sauerstoffmangel der Gefäße

Ein Großteil der Patient:innen mit einer Gefäßverengung leidet jedoch unter keinerlei Beschwerden. Sogar wenn ein Gefäß in den Beinen zu 90 Prozent betroffen ist, müssen noch keine Symptome auftreten, solange genügend Umleitungsgefäße gebildet wurden, die das Bein mit Sauerstoff versorgen.

Zu Beschwerden kommt es meist nur bei Betroffenen, bei denen durch mangelnde Bewegung diese Umleitungen gering ausgeprägt sind. Dann führt der Sauerstoffmangel der Gesäß- und Beinmuskulatur zu einer schmerzhaften Einschränkung der Gehfähigkeit.

Verlauf der Schaufensterkrankheit

Einengungen und/oder Verschlüsse der Bauch-, Becken- und Beinschlagader führen zunächst zu einer Verkürzung der schmerzfreien Gehstrecke. In weiterführenden Fällen kommt es dann zum Absterben von Gewebe, vornehmlich beginnend im Fußbereich.

Neben den auftretenden Schmerzen, die am Anfang nur unter Belastung und später auch in Ruhe auftreten, kann es vom absterbenden Gewebe aus zu Entzündungen (Infektionen) kommen, die sich zum Körperstamm hin ausbreiten (Phlegmone) und somit lebensbedrohlich werden können.

Wie wird die Schaufensterkrankheit behandelt?

Die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVK) kann unbehandelt zum Verlust der gesamten Extremität führen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten der durchblutungsgestörten Beine (aber auch der Arme) zählen folgende Methoden:

Behandlung durch Training und Medikamente

Die belastungsabhängigen Schmerzen lassen sich oft durch ein konsequentes Gehtraining bessern - empfehlenswert sind drei Mal 30 Minuten pro Tag mit Pausen, wenn Beschwerden einsetzen. Um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, erhalten die Patient:innen außerdem Medikamente. Diese wirken einer Aktivierung der Blutplättchen und damit einer Thrombusbildung entgegen. Unbedingt vermeiden sollten Betroffene der Schaufensterkrankheit Druckstellen und Verletzungen durch enge Schuhe oder fehlerhafte Fußpflege.

Katheterverfahren mit Gefäßaufdehnung und Stentimplantation

Häufig kann dieser Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, das heißt, das Gefäß muss nicht eröffnet werden. Wie bei einem Herzkatheter wird über einen kleinen Einstich in der Leiste ein Katheter zur der verengten Arterie vorgeschoben.

Die Aufdehnung der Gefäßengstelle (Angioplastie) kann hierbei alleine oder mit Einlage eines „Metallgitter- Röhrchens“ (Stent) erfolgen. Diese Eingriffsmethode ist sehr schonend und erfordert in der Regel nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt.

Offene chirurgische Operationen

Stößt das Katheterverfahren an seine Grenzen, ist die offene chirurgische Therapie die beste Möglichkeit, die Durchblutung wieder zu verbessern. Zur Auswahl stehen viele verschiedene Verfahren. Die Endarteriektomie beschreibt das Ausschälen des Kalkes aus dem Gefäß, damit dieses wieder frei durchgängig ist.

Die Bypassanlage ermöglicht die Umleitung des Blutes über eine körpereigene Vene oder einen Schlauch aus künstlichem Material (Dacron oder Polyester), der oberhalb und unterhalb der Gefäßenge mit der Schlagader verbunden wird. Auch hier gilt es, bei der Auswahl der Operation das beste individuell abgestimmte Verfahren zu finden.

Kombination offener Operation mit Katheterverfahren

Die Kombination der beiden Verfahren ermöglicht es uns, auch komplexe Engstellen an verschiedenen Stellen des Gefäßsystems zu behandeln. Der offen-chirurgische Anteil der Operation – und damit die Belastung für die Patient:innen – kann hierdurch möglichst gering gehalten werden. Da sowohl die offene Operation als auch die Katheterbehandlung zu unseren Spezialgebieten gehört, bieten wir diese sogenannten „Hybrideingriffe“ in vielen Varianten an.

Risikofaktoren kennen und minimieren

Wie für alle Gefäßerkrankungen ist es bei Durchblutungsstörungen der Extremitäten besonders wichtig, die Risikofaktoren – Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes mellitus, starkes Übergewicht (Adipositas), Nikotinmissbrauch und Bewegungsmangel – zu kennen, zu behandeln und damit zu minimieren.

Fortschreiten der Schaufensterkrankheit aufhalten

Durch eine Änderung des Lebensstils kann die arterielle Durchblutung wirksam verbessert werden. Vornehmlich zählen hierzu regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung. Nach Abklärung der individuellen Risikofaktoren werden wir die für Sie geeigneten Maßnahmen ausführlich mit Ihnen besprechen und Ihnen Hilfestellungen geben, was Sie zukünftig beachten sollten.

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