3 Fragen an Andreas Landgraf

Aufopferungsvoller Einsatz im Dienst krebskranker Kinder

Aufopferungsvoller Einsatz im Dienst krebskranker Kinder

Andreas Landgraf, Vater zweier Kinder, braucht kein Kostüm, um ein Held zu sein. Seit 2015 setzt er sich mit dem Verein Kolibri e.V. unermüdlich für junge krebskranke Patienten und ihre Familien ein. Er organisiert Events, Urlaube, Geld und Geschenke.

In Zeiten größter Belastung und Hilflosigkeit, wenn man jeden Tag Angst um das eigene Kind hat, weiß Andreas Landgraf genau wie wichtig es ist, dass jemand da ist und unterstützt. Sein eigener Sohn Justin erkrankte im Alter von nur 16 Jahren an Leukämie, kämpfte 2 Jahre ums Überleben. Heute gilt er als geheilt und engagiert sich selber tatkräftig im Kolibri-Verein.

Wir haben Andreas Landgraf 3 Fragen gestellt, um mehr über ihn und seinen Einsatz zu erfahren.

1. Warum gibt es Kolibri Deutschland e.V. und was haben Sie sich zum Ziel gesetzt?

Andreas Landgraf: „Kolibri wurde gegründet, um krebskranken Kindern und ihren Familien zu helfen. Die Gründer waren damals durch ihre Berufe auf einer Kinderkrebsstation tätig und haben danach beschlossen, zu helfen. Unser Ziel ist es, in naher Zukunft unser Familienzentrum in Oderberg fertig zu stellen und dann viele Familien dort begrüßen zu können. Die Familien können unser Angebot dann bis zu 4 Wochen kostenlos nutzen. Darüber hinaus werden wir natürlich weiterhin unsere Priorität auf die Kinderonko im Helios Berlin Buch legen und dort in Absprache mit dem Personal und den Eltern agieren."

2. Wer wird unterstützt? Für wen sind Sie da und wie helfen Sie ganz konkret?

Andreas Landgraf bei einer Spendenübergabe an Kolibri in Höhe von 8000,- € im Helios Klinikum Berlin-Buch

Andreas Landgraf: „Unterstützt werden von uns Familien, deren Kinder schwer erkrankt sind. Die Hilfen können ganz verschieden sein. Mal erfüllen wir den Herzenswunsch des erkrankten Kindes oder den eines Geschwisterkindes. Mal erledigen wir Behördengänge, helfen bei Umzügen oder aber auch beim Renovieren. Auch im Fall, dass ein Kind verstirbt, sind wir da. Wir haben dabei schon 7 Familien unterstützt, durch Übernahme der Beerdigungskosten oder aber des Grabsteins.

Naja und dann sind da unsere Veranstaltungen auf der Kinderonko. Kochen, Konzerte und Feierlichkeiten. All das lenkt für einen kurzen Moment ab."

3. Gibt es einen Moment, der Ihnen im Zuge Ihrer Projekte und Aktionen mit krebskranken Kindern, besonders in Erinnerung geblieben ist?

Andreas Landgraf: „Ja den gibt es. Vor 3 Jahren bekam ich einen Anruf von einem 15 jährigen Jungen, der mich fragte, ob ich ihm einen Wunsch erfüllen könnte.

Ich fragte, was es denn für ein Wunsch sei. Darauf antwortete er, dass er gehört habe, dass es mal ein paar Jugendliche auf der Kinderonko gab, die einen Beamer auf dem Zimmer hatten, mit dem diese dann richtig coole Kinoabende veranstaltet haben. Naja und jetzt wollte er wissen, ob ich ihm helfen könnte, einen Beamer zu besorgen. Das Witzige daran ist, dass die Jugendlichen mit dem Beamer, mein Sohn und 3 andere Jungs waren. Natürlich besorgte ich ihm den Beamer. Ich brachte ihm das Gerät an einem Mittwoch Nachmittag. Abends bekam ich dann eine whatsapp, auf dem der Beamer lief und Leo überglücklich einen Film schaute. Am nächsten Tag wurde ihm sein rechtes Bein amputiert und nach Aussage der Mutter, hat er die ganze Nacht Filme geschaut und ist dann völlig relaxt in die OP gegangen.

Es mag profan klingen aber für den Jungen war das ein riesiges Erlebnis."

Krebs-Infotag am 09. November

Am Samstag, 09. November sprechen Spezialisten von 9 bis 15 Uhr im Helios Klinikum Berlin-Buch in Seminaren mit Interessierten über moderne Krebsmedizin. Der TV-Mediziner Dr. Carsten Lekutat moderiert eine Expertenrunde zur fachübergreifenden Krebsbehandlung. Interessierte können sich über die Website anmelden, aber auch spontane Teilnehmer sind willkommen: www.helios-gesundheit.de/krebs-weiter-leben