Chronische Fehlbelastungen und Entzündungsreize führen dazu, dass sich krankhafte Gefäße auf der Ebene der Kapillaren entwickeln. In Gelenkkapseln und Sehnenscheiden einsprossende, krankhafte Nervenenden übermitteln dann starke Schmerzreize an das Gehirn. Auf Schmerzmedikamente reagieren diese Nerven schlecht oder gar nicht, weshalb medikamentös oft nur bedingt eine Linderung erreicht werden kann.

Neue Aussicht für Schmerzpatienten durch neuartigen Eingriff am Gelenk
Für Betroffene mit Gelenk- oder Sehnenschmerzen, bei denen konservative und operative Therapien keine zufriedenstellende Wirkung mehr erzielen, gibt es jetzt im Helios Klinikum Bad Saarow die Möglichkeit einer sogenannten transarteriellen, periartikulären Embolisation (TAPE). Bei dem neuen minimalinvasiven Therapieverfahren werden über einen Katheter durch die Leiste Mikropartikel an die schmerzende Gelenk- oder Sehnenstelle geleitet, wodurch eine umgehende und zumeist länger anhaltende Schmerzlinderung eintritt.
Wie läuft die Therapie ab?
Bei der sogenannten transarteriellen, periartikulärenGelenkembolisation TAPE werden Blutgefäße durch das Einbringen von gefäßblockierenden Substanzen oder Teilchen gezielt verschlossen. Unter örtlicher Betäubung wird in der Angiographie ein dünner Katheter mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter über die Leistenarterie bis zum betroffenen Gelenk geführt.
Mithilfe der gezielten Unterbindung der Mikrozirkulation durch Mikropartikel mit einer Größe von weniger als 150 Mikrometer können wir mit TAPE die arterielle Überversorgung der krankhaften Nerven, Gelenkbinnenhäute oder Sehnen verringern. Der positive Effekt ist eine deutliche Schmerzlinderung, denn durch die Normalisierung der Blutversorgung können wir die Stimulierbarkeit der übersensiblen Nerven reduzieren und das Einschwemmen von Botenstoffen, die die Entzündung unterhalten, verringern.
Wann kann TAPE einsetzt werden?
- Chronische Schmerzen bei aktiver Arthrose (Schulter, Knie, Sprunggelenk, Fingergelenke)
- Schmerzhafte Schultersteife („Frozen Schoulder“)
- Sehnenansatzschmerzen (z.B. Tennisellenbogen, Patellaspitzensyndrom, Plantarfasziitis, Entzündungen bei Fersensporn)
- Fehlendes Ansprechen auf konservative Therapie (Physiotherapie, Infiltrationsbehandlungen, Schmerzmedikamente)
- Unmöglichkeit einer operativen Therapie (erhöhtes OP-Risiko, atypische Beschwerdebilder)
Für wen kommt TAPE in Frage?
Die Indikation für eine Gelenkembolisation wird individuell gestellt und ist abhängig von der Vortherapie, Schmerzentwicklung und dem vorhandenen Gefäßstatus.
Ob dieses Verfahren TAPE zur Anwendung kommen kann, wird in einer fachärztlichen Voruntersuchung geprüft. Patient:innen können sich in der MVZ-Sprechstunde für Traumatologie und Orthopädie von Herrn Dr. med. Jens Osel im Helios Klinikum Bad Saarow gerne vorstellen.
Termine können über folgenden Kontakt vereinbart werden:
T (033631) 7-33 85
Pressekontakt:
Anja Paar
Abteilungsleiterin Marketing, Kommunikation und Technologien
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