Der Begriff Chondrosarkom beschreibt eine heterogene Gruppe von bösartigen Knochentumoren mit diversen Merkmalen und klinischen Verläufen, die durch die Produktion einer Knorpelmatrix charakterisiert werden. Diese Gruppe macht ca. 20-25% aller Knochensarkome aus und der häufigste Vertreter der Gruppe ist das konventionelle Chondrosarkom.
Das konventionelle Chondrosarkom tritt – im Gegensatz zum Osteosarkom und Ewing-Sarkom – am häufigsten bei Erwachsenen auf, und etwa 70% der Patienten sind älter als 40 Jahre. Auch hier werden Männer etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Beckenknochen sind am häufigsten befallen, gefolgt von den oberen Anteilen des Oberschenkel- und Oberarmknochens.
Konventionelle Chondrosarkome können einen niedrigen, mittleren oder hohen Malignitätsgrad aufweisen. Dieser Malignitätsgrad ist zwar der wichtigste Faktor in Bezug auf die Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen, kann aber nur von erfahrenen Pathologen in einem spezialisierten Sarkomzentrum richtig beurteilt werden. Die meisten Chondrosarkome haben einen niedrigen Malignitätsgrad, davon überleben ca. 85% der Patienten die Erkrankung langfristig. Tumoren mit einem mittleren Malignitätsgrad machen etwa ein Drittel aller Fälle aus und ca. 65% der Betroffenen erreichen ein Langzeitüberleben, während hochmaligne Tumoren seltener auftreten und von ca. 30% der Patienten langfristig überlebt werden.
Die Therapie der Wahl von konventionellen Chondrosarkomen ist die Operation, da sie nicht gut auf Chemo- und Strahlentherapien ansprechen. In der Regel ist die oben bereits erwähnte weite Resektion des Tumors erforderlich. Eine Ausnahme stellen aber kleinere, niedrigmaligne Chondrosarkome der Arme und Beine dar, deren Wachstum im Knochen begrenzt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Tumoren streuen werden, liegt bei < 2%, so dass bei denen eine sorgfältige Kürettage und die Auffüllung des Defektes mit Knochenzement zu empfehlen ist.