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Durale arteriovenöse Fisteln: Behandlung von Gefäßmissbildungen an Hirn und Wirbelsäule

Durale arteriovenöse (AV) Fisteln sind Kurzschlussverbindungen zwischen einer Arterie und einer Vene auf Ebene der harten Hirnhaut (Dura). Sie können nach einer Verletzung oder einer Thrombose eines venösen Blutleiters im Gehirn oder im Spinalkanal entstehen. 

Wie entsteht eine durale arteriovenöse Fistel?

Oft kann die Ursache nicht sicher bestimmt werden. Bei AV-Fisteln strömt arterielles Blut ohne das zwischengeschaltete Kapillarbett direkt in venöse Gefäße. Aufgrund des höheren Drucks kommt es zu einer Aufweitung der Venen, wodurch das Risiko einer Hirnblutung zunimmt beziehungsweise am Rückenmark eine Querschnittslähmung eintreten kann.

Welche Symptome machen durale AV-Fisteln?

Klinisch können sich durale AV-Fisteln je nach ihrer Lokalisation durch ein pulssynchrones Ohrgeräusch, eine Schwellung der Bindehaut am Auge, ein Hervortreten eines Auges oder – im schlimmsten Falle – durch eine Hirnblutung bemerkbar machen.

Teilweise bleiben AV-Fisteln aber auch längere Zeit asymptomatisch, das heißt ohne erkennbare Symptome. Spinale durale Fisteln sind eine wichtige Ursache für eine sich meist langsam, aber immer fortschreitend, entwickelnde sensomotorische Querschnittlähmung.

Wie wird eine durale AV-Fistel behandelt?

Je nach Lage und Ausdehnung der Fistel, gibt es verschiedene endovaskuläre Behandlungsoptionen – sofern die AV-Fistel zuvor durch MRT sowie einer diagnostischen Angiographie sicher nachgewiesen wurde. 

Heute wird in den meisten Fällen versucht, die AV-Fistel unter Erhalt der venösen Blutleiter zu veröden (Embolisation). Hierfür wird ein sehr dünner Katheter („Mikrokatheter“) über die Leiste bis in die Fistelgefäße geführt. Dies geschieht unter Vollnarkose. Über den Katheter wird ein Embolisat in die Fistelgefäße gespritzt, um diese zu verkleben beziehungsweise zu verstopfen. Für die Embolisation kommen verschiedene Materialien zur Anwendung, üblicherweise werden heute Flüssigembolisate verwendet.

Bei ausgedehnten Fisteln kann ein Ballonkatheter über die Leistenvene in den beteiligten venösen Blutleiter in das Gehirn eingelegt werden, um die Vene während der Embolisation vor einer Verstopfung durch das Flüssigembolisat zu schützen. Je nach Größe und Lokalisation der Fistel sind mitunter mehrere Behandlungen notwendig.

Für eine ausführliche individuelle Beratung sowie zur Beantwortung weitergehenden Fragen zur Behandlung duraler AV-Fisteln stehen Ihnen die Expertinnen und Experten gerne zur Verfügung.  

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