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HPV-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Der HPV-Test erfolgt ab dem 35. Lebensjahr in Kombination mit dem Pap-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Er kann Hochrisiko-Typen ausmachen, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Erfahren Sie mehr über den Ablauf und Einsatz des HPV-Tests.  

Laborantin schaut durch ein Mikroskop

In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.380 (Stand: 2021) Frauen an Gebärmutterhalskrebs, dem sogenannten Zervixkarzinom. Diese Art Krebs entwickelt sich aus einer anhaltenden Infektion mit humanen Papillomaviren.

Dr. med. Judith Peters, leitende Oberärztin der Gynäkologie in der Helios Klinik Jerichower Land, hat die Antworten auf wichtige Fragen rund um den HPV-Test.

Was sagt der HPV-Test aus?

Mithilfe des HPV-Testes kann man nicht nur feststellen, ob man mit dem HPV-Virus infiziert ist, sondern auch um welchem HPV-Typen es sich handelt.

Je nach HPV gibt es unterschiedliche Risiken für etwa Kondylome (Genitalwarzen) oder auch die Entwicklung einer Dysplasie (oberflächliche Zellveränderung am Gebärmutterhals) bis zum Gebärmutterhalskrebs. Das höchste Risiko für einen Gebärmutterhalskrebs trägt die Infektion mit HPV 16 oder 18.

Um festzustellen, ob es sich um eine vorübergehende oder chronische HPV-Infektion handelt, sollte der Test nach etwa 12 Monaten wiederholt werden.

Wann sollten Frauen den Test machen?

Der HPV-Test erfolgt im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung durch die Frauenärztin/den Frauenarzt. Der HPV-Test wird zusätzlich ab dem 35. Lebensjahr durchgeführt werden.

Unabhängig vom Alter ist der HPV-Test ebenfalls sinnvoll, wenn der Pap-Test ein unklares Ergebnis zeigt.

Auch nach der operativen Behandlung von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals erfolgt die HPV-Testung, um Therapieerfolge zu prüfen.

Wie geht es bei einem positiven Test weiter?

"Sollte der HPV-Test wiederholt positiv sein oder der zytologische Befund des Abstriches auffällig werden, laden wir die Patientin zur Vorstellung in die sogenannte Dysplasie-Sprechstunde ein", so die Oberärztin.

Im Rahmen der Dysplasie-Sprechstunde wird der Muttermund mit einem Auflichtmikroskop genauer untersucht. Aus dem auffälligsten Bereich wird mit einer kleinen Zange eine Probe entnommen, um einen histologischen Befund mit detaillierter Gewebeschichtung zu erhalten. Mit dieser lassen sich genauere Aussagen über eine chronische Entzündung oder bereits beginnende Zellveränderungen treffen.

Ist der histologische Befund im Rahmen der Dysplasie-Sprechstunde unauffällig, erfolgt die weitere Kontrolle in der gynäkologischen Praxis. Bei Auffälligkeiten werden die Befunde mit der Patientin besprochen und die weiteren Kontrollen oder auch Therapiemöglichkeiten erörtert.

HPV-Test auch für Männer?

Ist die Partnerin mit HPV infiziert, kann sich auch der Mann gründlich untersuchen lassen. Dazu kann er sowohl die urologische als auch die hautärztliche Praxis aufsuchen.

Bei Männern wird jedoch kein HPV-Test gemacht.

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