"Bei uns geht alles Hand in Hand"

Susann Adam steht Patienten bereits seit über 10 Jahren im Helios Klinikum Pirna zur Seite. Als gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitet sie dabei nicht auf Station, sondern im Funktionsdienst. Hier ist sie für Mensch und Technik zuständig. Im Interview verrät sie, warum ihr die Arbeit so viel Freude bereitet.

Wie ist dein Berufswunsch entstanden?

Ich wollte immer etwas Soziales oder Kreatives lernen. Nach meinem Schulabschluss habe ich dann ein Freiwilliges Soziales Jahr bei einem ambulanten Pflegedienst gemacht. Danach stand fest: Ich will Gesundheits- und Krankenpflegerin werden.

Warum arbeitest du nicht auf Station, sondern im Funktionsdienst?

Nach meinem Berufsabschluss habe ich zunächst auf Station gearbeitet. Als ich dann nach Pirna gekommen bin, ergab sich die Möglichkeit in den Funktionsdienst zu wechseln. Ich hatte Lust auf etwas Neues und entschied mich für den Umstieg. Nun bin ich zwar immer noch nah am Patienten, aber eben auch an der Technik und die Abwechslung in der Endoskopie, Pulmologie und Sonographie macht mir viel Spaß.

Musstest du dafür einen besonderen Abschluss machen?

Nein, aber es gibt einen Sachkundekurs zum Umgang mit den Geräten und zur entsprechenden Hygiene in den Funktionsbereichen. Diese Schulung ist Pflicht. Außerdem müssen Fortbildungen zur Sedierung, d.h. zur medikamentösen Beruhigung der Patienten, absolviert werden. Es gibt zusätzlich die Möglichkeit, berufsbegleitend eine zweijährige Weiterbildung zur Fachschwester Endoskopie abzuschließen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Pflege der Untersuchungstechnik
"Wir kümmern uns auch um die Pflege der Untersuchungstechnik."

Wir wechseln täglich unsere Arbeitsbereiche, um bei allen Untersuchungen auf dem Laufenden zu bleiben. An einem Tag ist man beispielsweise in der Endoskopie im Einsatz, am nächsten Tag bei den Ultraschalluntersuchungen. Unser Dienstbeginn staffelt sich. Der "Planer" beginnt um 7 Uhr, anschließend kommen im Halbstundentakt bis 9:30 Uhr weitere Kollegen dazu. In der ersten Stunde werden die Räume und die Technik für die Untersuchungen vorbereitet. Alltag heißt, dass wir die Patienten auf die Untersuchungen vorbereiten, dem Arzt z.B. bei der Magenspiegelung assistieren und den Patienten auch danach noch kurz betreuen. Zusätzlich kümmern wir uns um die Materialbestellung und Pflege der Untersuchungstechnik. Bis 16 Uhr geht unser regulärer Dienst, wobei wir immer auch einen Rufdienst bestimmen, der erst dann geht, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind und eben auch reinkommen muss, wenn im Notfall ein Patient untersucht werden muss.

Was macht dir an deinem Job besonders Spaß?

Bei uns geht alles Hand in Hand. Für mich ist bei dem Job Teamarbeit untereinander und mit den Ärzten das A und O. Hier klappt das Miteinander. Das macht einfach Spaß. Wir freuen uns gemeinsam nach besonders erfolgreichen Untersuchungen. Und wir treffen uns auch gern privat. An unserer Team-Pinnwand hängen immer auch Vorschläge für gemeinsame Ausflüge. In diesem Jahr gehen einige von uns zum Beispiel gemeinsam Bogenschießen.

Und die Familie – wie bekommst du die mit dem Job organisiert?

Ich lebe in einer Patchwork-Familie und bin wirklich froh, dass wir hier individuelle Absprachen im Team und mit meiner Chefin treffen können. Sind die Kinder bei mir, habe ich kurze Dienste und bin zeitig zu Hause. Im Umkehrschluss arbeite ich länger und übernehme die Rufbereitschaft, wenn die Kinder bei ihrem Papa sind.