"Jeder Tag ist anders"

Matthias Kempe (45) ist Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivtherapie. Als Praxisanleiter auf der Intensivstation gibt er seine Erfahrungen an Auszubildende in der Pflege und Notfallsanitäter weiter.

Wie kamst du darauf, Gesundheits- und Krankenpfleger zu werden?

Das war anfangs aus der Not heraus. Nach dem Abitur 1996 habe ich ein Studium in der Elektrotechnik angefangen. Das war aber gar nix für mich. Meine Schwester arbeitet in der Pflege, da dachte ich, das könnte was sein. Ich habe mich beworben und wurde abgelehnt. Damals war das gar nicht so einfach, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und so habe ich erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Das hat mir dann die Tür geöffnet und so kam ich 1998 zusätzlich über einen Eignungstest an eine Ausbildungsstelle in der Klinik Dippoldiswalde.

2010 habe ich dann zwei Jahre lang die Ausbildung zum Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivtherapie absolviert, vom Arbeitgeber finanziert. Außerdem hat mich das Klinikum unterstützt mit flexiblen Arbeitszeiten, so dass ich die Hospitationen in anderen Kliniken durchlaufen konnte. Diese Erfahrungen helfen mir immer noch in vielen Situationen.

Was gehört zu deinen täglichen Tätigkeitsfeldern? Hast du spezielle Aufgaben?

"Ich gebe mein Wissen und meine Kenntnisse weiter und übernehme so auch Verantwortung für die Qualität der praktischen Ausbildung der Azubis."

Wir betreuen intensiv- und überwachungspflichtige Patienten. Wir unterstützen bei Diagnostik und Therapie von Erkrankten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Außerdem bin ich Praxisanleiter, ich gebe mein Wissen und meine Kenntnisse weiter und übernehme so auch Verantwortung für die Qualität der praktischen Ausbildung der Azubis.

Was begeistert dich an deinem Beruf?

Jeder Tag ist neu, nicht vorhersehbar. Das macht es spannend und vor allem herausfordernd.

Was ist das Besondere auf Deiner Station?

Die Arbeit auf der Intensivstation erfordert spezialisiertes Wissen und komplexes Handeln. Viele Handgriffe laufen nicht nach Schema F, aber jeder Handgriff muss sitzen. Auch in den größten Stresssituationen müssen wir die Ruhe bewahren und einen Plan B in der Tasche haben.

Welche Stärken soll eine neue Kollegin oder ein neuer Kollege für deinen Beruf mitbringen?

Man muss flexibel und belastbar sein. Und offen für Neues. Das Arbeiten hier ist auch ein stetiger Lernprozess. Aber auch Selbstbewusstsein, selbst Neues mit einzubringen. Empathie und Eigenverantwortung für das eigene Handeln sind ganz wichtig. Natürlich hat man auch mal selbst einen schlechten Tag. Aber das dürfen die Patienten nicht spüren.

Was ist das Besondere an deinem Klinikum? Welche Vorteile bietet Helios als Arbeitgeber?

Wir sind ein kleines Klinikum, man kennt sich untereinander. Unser Pflegedienstleiter Herr Stoppok z.B. kennt jeden seiner Mitarbeiter mit Namen. Vieles kann man in persönlichen Gesprächen klären. Das macht es natürlich auch anspruchsvoller und fordernder für einen selbst, steigert aber auch das Maß an Qualität.
Da ich viel Sport treibe, schätze ich auch die vielen Möglichkeiten, gemeinsam mit Kollegen an Sportveranstaltungen teilnehmen zu können, wie an der REWE Teamchallenge. Es gibt auch Volleyballcups oder Spendenläufe. Und auch beim Helios Fußballcup stellen wir immer eine Mannschaft.

Wie schaffst Du es im Feierabend abzuschalten? Hast Du Dir einen Ausgleich geschaffen?

Ein sehr wichtiger Halt ist meine Familie. Mehrmals in der Woche gehen wir zusammen spazieren. Ich mache außerdem Sport, gehe regelmäßig im Osterzgebirge laufen. Ich fahre viel Rad. Und ich habe Bienen, aktuell sind es drei Völker. Und natürlich mache ich dann auch Honig. Die Faszination der Natur - das erdet. Dazu muss man sehr ruhig und besonnen sein, wenn man mit den Bienen arbeitet, sonst bekommt man doch mal den einen oder anderen Stich.

Was könnte denn Bewerber noch interessieren?

Auch wenn wir sozusagen das Krankenhaus am Rande der Stadt sind – das Klinikum Freital ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Das sehe ich als großen Vorteil.