Setzen Sie sich Ziele und glauben Sie an sich und Ihre Fähigkeiten
Frauen in Führung

Setzen Sie sich Ziele und glauben Sie an sich und Ihre Fähigkeiten

Berlin

Sandra Müller ist gelernte Krankenpflegerin, arbeitete im Bereich Intensivmedizin und studierte berufsbegleitend Betriebswirtschaftslehre. Mittlerweile ist sie Standortleiterin des Helios Klinikums Gotha. Was sie zu ihrem Werdegang sagt und was sie jungen Frauen rät, erzählt sie uns.

Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern?

Nein, ich hatte bisher zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mein beruflicher Weg steiniger oder schwieriger war. Ich kann nur alle Frauen ermutigen: Setzen Sie sich Ziele und glauben Sie an sich und Ihre Fähigkeiten.

Nach dem Abitur hatte ich zunächst ganz andere berufliche Ziele. Ich wollte Medienwissenschaften studieren und irgendwann zum Rundfunk. Im letzten Moment entschloss ich mich dann doch für eine Ausbildung im Krankenhaus. Später studierte ich dann berufsbegleitend Betriebswirtschaftslehre und übernahm verschiedene leitende Positionen. Heute frage ich mich oft selbst, wie ich das alles, neben Kindern und Familie, hinbekommen habe. Aber es ging und darauf bin ich auch sehr stolz.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich es für mich als großen Vorteil sehe, langsamer, Schritt für Schritt, in verschiedene Führungspositionen hineingewachsen zu sein.  

Wichtig ist, auch mal etwas Anderes zu machenund offen für Neues zu sein. Oft habe ich dazu auch meine Komfortzone verlassen, doch damit ist meine Persönlichkeit stets gewachsen und wurde gestärkt.

Damit es mir stets möglich war, den Spagat zwischen Familie, Job, meinen beruflichen Zielen und eigenen Bedürfnissen zu meistern und Ausgleich zu finden, bei allem, was ich getan habe, habe ich zu jedem Zeitpunkt viel Unterstützung und Verständnis aus meinem familiären Umfeld und von Freunden bekommen. Das war mir eine große Stütze.

Seien Sie also offen für Neues und bereit, auch manchmal einen Umweg zu gehen.

Sandra Müller, Standortleitung | Helios Klinikum Gotha

Inwieweit unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?

Ich mag es nicht von geschlechterspezifischen Führungsstilen zu sprechen. In meiner Laufbahn konnte ich sowohl von Männern, aber auch von Frauen in Führungspositionen, welche mir ein gutes Vorbild sind und waren, viel lernen. Ich würde aber lügen, wenn ich sagen würde, dass immer alles rosarot war. Rückblickend betrachtet möchte ich dennoch Nichts davon missen.

Wichtig finde ich, dass man sich selbst treu und damit für sein Gegenüber authentisch bleibt. Ich selbst bin in vielen Dingen sehr kritisch mit mir selbst – für mich ist das mein Katalysator um an mir zu arbeiten und besser zu werden.

Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?

Frauen sollten an der einen oder anderen Stelle etwas mutiger und selbstbewusster sein. Zeigen Sie, wer Sie sind und haben Sie keine Angst vor Herausforderungen.

Verlieren Sie Ihre selbstgesteckten Ziele nicht aus den Augen und denken Sie nicht, dass sie ihre privaten Wünsche, zum Beispiel nach Kindern und Familie hintenanstellen müssen – das ist keine Einbahnstraße. Seien Sie also offen für Neues und bereit, auch manchmal einen Umweg zu gehen. Im Laufe des Berufslebens ergeben sich oft viele neue Möglichkeiten, die neue berufliche Perspektiven aufzeigen: Nutzen Sie diese.