Kultureller Vielfalt wertschätzend begegnen

Kultureller Vielfalt wertschätzend begegnen

Berlin

Seit dem vergangenen Jahr sind bei Helios bereits 27 Botschafter:innen kultureller Vielfalt im Einsatz. Warum? Weil wir bei Helios mit Mitarbeitenden aus rund 140 Nationen Vielfalt leben. Die erfolgreiche Zusammenarbeit erfordert jedoch ein vertieftes Verständnis für kulturelle Unterschiede. Unsere kulturellen Botschafter:innen sollen uns dabei unterstützen, dieses Verständnis zu entwickeln. Zum Beispiel, indem sie alle Beteiligten für einen wertschätzenden Umgang miteinander sensibilisieren und helfen, internationale Pflegekräfte in Teams zu integrieren.

Anlässlich des „Internationalen Tages für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung“ am 21. März 2023 haben wir mit Marie-Luise Eßrich, Leiterin Integrationsmanagement in der Helios Klinik Emil von Behring, über ihre Erfahrungen gesprochen.

Frau Eßrich, Sie leiten seit zweieinhalb Jahren das Integrationsmanagement in der Helios Klinik Emil von Behring. Was bedeutet das für Sie?

Marie-Luise Eßrich: „Wir bei Helios sind bunt und vielfältig aufgestellt. Daher ist es wichtig, dass wir ein besseres Verständnis füreinander entwickeln, Vorurteile abbauen und lernen, mit Konflikten umzugehen. Nur so können wir erfolgreich zusammenarbeiten. Ich möchte meine Kolleginnen und Kollegen dafür sensibilisieren, den internationalen Pflegekräften mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen. Das ist für mich eine Herzensaufgabe. Unsere Pflegekräfte aus dem Ausland tragen oft einen Rucksack voller Sorgen und Fragen mit sich, wenn sie nach Deutschland kommen. Sie haben in ihrem Heimatland viel aufgegeben und müssen sich hier vor Ort erst einmal an die neuen kulturellen Gegebenheiten gewöhnen. Wenn es uns gelingt, diesen Prozess wertschätzend und verständnisvoll zu begleiten, profitieren wir alle davon.“

Sie haben selbst die Fortbildung zur Botschafterin kultureller Vielfalt absolviert. Wie haben Sie von dieser Schulung profitiert?

Marie-Luise Eßrich: „Die Fortbildung ist eine Art Selbstreflexion: Wie denke und handle ich? Was habe ich für Schubladen im Kopf? Welche kulturellen Unterschiede und Verhaltensweisen gibt es, und wie gehe ich damit um? Besonders durch die vielen Fallbeispiele der Teilnehmenden wurde mir noch einmal bewusst, wie sich diese Unterschiede auf die Zusammenarbeit auswirken können. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Im Fokus der Fortbildung standen daher auch die Themen „Interkulturelle Kommunikation“ und „Konfliktmanagement“. Im Arbeitsalltag haben wir es immer wieder mit besonderen Situationen und Herausforderungen zu tun – jede Situation ist anders. Wichtig ist dabei, auch in stressigen Situationen möglichst gelassen zu reagieren und ein Verständnis füreinander zu entwickeln, ohne Vorurteile zu haben. Die Lösung: Offen und wertschätzend miteinander umgehen. Man sollte sich in sein Gegenüber einfühlen und die Situation reflektieren und hinterfragen. Durch die Fortbildung fühle ich mich in meiner Rolle gestärkt und kann mein Wissen in die Klinik tragen und dort weitergeben.“

Jede:r ist anders und bringt seine persönlichen Erfahrungen ein. Das ist sehr wertvoll für uns.

Marie-Luise Eßrich, Leiterin Integrationsmanagement, Helios Klinik Emil von Behring

An welchen Stellen konnten Sie mit diesem Wissen etwas bewirken?

Marie-Luise Eßrich: „Vor allem im direkten Gespräch mit den Beteiligten: Es gibt immer wieder Situationen auf den Stationen, in denen es zu Missverständnissen kommt. Diese aufzulösen und dabei zu helfen, dass alle Beteiligten wieder offen und wertschätzend miteinander umgehen, ist eine meiner zentralen Aufgaben. Es macht mich stolz zu sehen, wenn „der Knoten platzt“ und sich die Situation wieder entspannt. Dann merkt man, dass man helfen und etwas bewegen konnte. Große Freude bereitet mir auch, die internationalen Kolleg:innen während ihrer Berufsanerkennung zu begleiten. Jede:r ist anders und bringt seine persönlichen Erfahrungen ein. Das ist sehr wertvoll für uns.“