Yosuf Jemal / Northeim

Vom Flüchtling zum Pflegehelfer

Vom Flüchtling zum Pflegehelfer

Yosuf Jemal ist in Eritrea geboren und hat dort vor vielen Jahren Gesundheits- und Krankenpfleger gelernt. Auf seine Flucht lebte er in fünf Ländern. Jetzt arbeitet er bei Helios.

In Eritrea habe ich nach dem Abitur Krankenpflege studiert. Das geht dort nur mit einem sehr guten Abitur.

Yosuf Jemal

Doch anschließend wurde Yosuf Jemal in das das Militär berufen. Elf lange Jahre war er dort. „Ich wollte dort raus, durfte aber nicht“, sagt er. Schließlich flüchtet er über den Sudan, Saudi-Arabien und Norwegen nach Ungarn. Dorthin konnte seine schwangere Frau nachkommen. Im Jahr 2015 erreicht die Familie Deutschland.

Yosuf Jemal lernt die deutsche Sprache und bewirbt sich in der Helios Albert-Schweitzer-Klinik Northeim als Pflegehelfer. Vieles ist neu. „In meiner Heimat wird man im Krankenhaus von der Familie gepflegt“, erzählt Jemal. Die Pflegekraft sei dafür da, dies zu kontrollieren und die Medikamente zu geben. In Deutschland sei ein Krankenhaus im Vergleich dazu ein Luxushotel. „Das ist für den Patienten natürlich viel besser, bedeutet für die Pflegekraft aber mehr Arbeit“, findet Jemal, der sich durch seine engagierte Arbeit und die Unterstützung der Kollegen gut zurechtfindet. Auch zum deutschen Examen ist es nicht mehr weit: „Herr Jemal lernt berufsbegleitend in unserem Bildungszentrum. Bald kann er seine Prüfung ablegen und als examinierte Pflegekraft arbeiten“, sagt Pflegedirektor Manuel Herburger. „Wir freuen uns mit ihm über seinen Erfolg.“

Ich bin sehr dankbar, dass ich in Deutschland anderen Menschen helfen und davon leben kann.

Yosuf Jemal

Heute ist Yosuf Jemal 41 Jahre alt und hat dank seiner pflegerischen Aufgaben in der Helios Albert-Schweitzer-Klinik Northeim wieder Vertrauen in die Zukunft. Er wünscht sich Yosuf Jemal, dass seine Familie von Zwickau nach Northeim ziehen darf.