CT-gestützte Interventionen

CT-gestützte Interventionen sind Verfahren, die mit Hilfe eines Computertomographen vorgenommen werden.

Die Computertomographie (CT) dient bei CT-Interventionen zur Generierung der Schichtbilder. CT-Eingriffe werden minimalinvasiv unter unmittelbarer CT-Sicht durchgeführt.

Diese minimalinvasiven Eingriffe können meist in örtlicher Betäubung und abhängig von den Gegebenheiten im Einzelfall teilweise sogar ambulant durchgeführt werden und ersetzten oftmals Operationen.

Durch die CT-Bildkontrolle wird das Risiko von Organverletzungen minimiert.

Anwendungsgebiete

  • Entnahme von Gewebeproben (CT-gestützte Biopsie), z.B. zur Abklärung unklarer Lymphknotenschwellungen, von Metastasen bei unbekanntem Primärtumor, und von Metastasen bei Vorliegen mehrerer Tumorerkrankungen zur anschließenden Therapieplanung)
  • gezielte Nerven- und Gelenk-Betäubungen diagnostisch zur Feststellung des Schmerzursprungs (Nerv, Gelenk) und therapeutisch, zur längeren Ausschaltung der Schmerzen im betroffenem Nerv oder Gelenk. 
  • Drainagen z.B. von Abszessen oder Zysten im Körperinneren beispielsweise bei M. Crohn, um eine Operation im akuten Entzündungsschub zu vermeiden
  • Radiofrequenzablation (RFA) zur Zerstörung von Tumorgewebe
  • CT-gestützte Behandlung von Lymphozelen
  • CT-gestütztes perkutanes Legen von Ernährungssonden von außen in den Magen

Untersuchung/Untersuchungsablauf

Die Indikationsstellung für einen minimalinvasiven Eingriff wird immer streng als Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen. Eine enge Zusammenarbeit und intensive Diskussion mit dem Zuweiser vor dem Hintergrund der jeweiligen klinischen Ausgangssituation ist hierbei unabdingbar, da alle interventionell-radiologischen Verfahren invasiv sind.

Zur Planung der erforderlichen Vor- und Nachbehandlung, sollte der Patient den zuweisenden Arzt und den Radiologen über Vorerkrankungen wie Nierenfunktionseinschränkungen, Diabetes mellitus und Schilddrüsenfunktionsstörungen, sowie über die Einnahme von Gerinnungshemmern (ASS, Marcumar oder andere neuere Medikamente) informieren. Wir bitten die Patienten (max. 7 Tage alte) Gerinnungswerte (PTT, Quick oder INR, Thrombozytenzahl) und Nieren-Laborwerte(Kreatinin im Serum und GFR) mitzuteilen.

Die gesamte Untersuchungsdauer hängt von der Fragestellung, der Untersuchungsregion und den jeweils erforderlichen Vorbereitungen ab. Die Zeit im Untersuchungsraum beträgt zwischen 30 und 60 Minuten. Die Untersuchung selbst erfolgt meist in Bauchlage auf dem Untersuchungstisch im Computertomographen.

Die eigentliche Röntgen-Aufnahmezeit beträgt je nach Eingriff insgesamt Sekunden bis wenige Minuten. Dabei sollte der Patient ruhig liegen und eventuelle Atemanweisungen, meist „Ausatmen und Luft anhalten“ befolgen. 

Nach größeren Eingriffen werden häufig 2-4 Stunden Bettruhe angeordnet.

Die Patienten sollten sich am Tag des Eingriffs und am nächsten Tag körperlich schonen, also auch keine schweren Gegenstände heben. 

Die Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmitteln ist meist medizinisch nicht erforderlich, kann aber im Einzelfall erfolgen.

Radiofrequenzablation

Bei der Radiofrequenz-Ablation wird hochfrequenter elektrischer Strom dazu verwendet in einem eng umschriebenen Areal Hitze zu erzeugen mit dem Ziel Gewebe zu zerstören. Die Anwendung des Hochfrequenzstroms wird über spezielle Elektrodennadeln vermittelt (sog. Ablationssonde HIER ABBILDUNG), die gezielt in das zu zerstörende Tumorgewebe eingebracht werden. Das Einbringen und die endgültige Positionierung der Nadel werden mit Ultraschall oder unter CT-Durchleuchtung (Schnittbildgebung) kontrolliert. Nach erfolgter Positionierung werden im Zielgebiet Temperaturen bis 100° Celsius erzeugt und über einige Zeit (Dauer: 25 Minuten pro Zyklus) gehalten. Das bösartige Tumorgewebe und ein ausreichend großer, schmaler Sicherheitssaum an gesundem Gewebe werden hierdurch zerstört.

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Prof. Dr. med. Thomas Herold

Chefarzt Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Prof. Dr. med. Thomas Herold

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