MRT-Neurographie – peripheren Nervenschäden auf der Spur

Bisher wurde die Magnetresonaztomographie (MRT) in der Neuroradiologie zur Darstellung zentraler Nerven- und Nervenzellschädigungen im Gehirn und in der Wirbelsäule genutzt. Mit stärkeren Magneten (Hochfeld MRT) von 3 Tesla gelingt es auch Nerven in der Peripherie (Hals, Arme oder Beine) hochauflösend darzustellen und mit speziellen Sequenzen auch funktionelle Informationen zu gewinnen.

Zur Frage nach entzündlichen Veränderungen oder nach einer Operation eines Nervenkompressionssyndroms (z.B. nach Karpaltunnel-OP an der Hand) ist es oft sinnvoll Kontrastmittel über eine Venen zu geben. Bei unklaren Veränderungen mit Atrophien der vom Nerv versorgten Muskulatur ist es wichtig, die abhängige Muskulatur mit darzustellen und auch dafür ist die MRT bestens geeignet und kann zwischen chronischen und akuten Veränderungen gut unterscheiden. Dies spielt wiederum eine große Rolle für die Physiotherapie und deren Trainingskonzept für die jeweiligen Muskelgruppen.

MRT-Untersuchung

 

Für die MRT-Untersuchung müssen Sie etwa 45-60 min einplanen. Es sollten keine magnetischen (Gelenkersatz) oder elektromagnetisch aktive Implantate (Herzschrittmacher, Insulinpumpen) im Körper implantiert sein oder sollten zumindest für 3 Tesla MRT-geeignet sein (vorherige Abklärung durch den Hersteller/ Implantatpass).

Die Auswertung und Nachbearbeitung der Untersuchung nimmt einige Zeit in Anspruch, so dass eine sofortige Aussage zur Ursache der Erkrankung meist nicht möglich ist. Der ausführliche Befund geht dann an den überweisenden Kollegen. Vorbefunde insbesondere ENG-, EMG- und Nervensonographie-Befund sollten zur Untersuchung mitgebracht werden.

Für eine KM-Gabe sind Laborparameter (GFR und Kreatinin) notwendig. Diese bitte vor der Untersuchung bestimmen lassen. Über eine bestehende Raumangst sollten wir bitte vor der Untersuchung z. B. bei der Terminvereinbarung informiert werden.

Abbildung 1: Entzündung der Nervengeflechtanteile des Halses rechts

Abbildung 2: Tumor am Nervus medianus links

Abbildung 3: Tumor am Nervus peroneus links

Sollten Sie Fragen zu unseren Diagnose- und Therapiemöglichkeiten haben, sprechen Sie uns gern an. Unsere Ärzte sind für Ihre Anliegen gern da.

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Dr. med. Steffen Reißberg

Oberarzt
Dr. med. Steffen Reißberg

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