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Wie gesund sind Lebkuchen?

Mehr als 40.000 Lebkuchen-Artikel finden sich hierzulande in diesen Tagen in den Supermarktregalen. Da ist für jeden etwas dabei – mit und ohne Füllung, mit Glasur oder Schokoladenüberzug. Diese Merkmale stehen zumeist groß auf der Verpackung oder sind durch die Folienhülle sofort zu erkennen. Doch macht allein dies einen guten Lebkuchen aus?

 

 

Lebkuchen zubereiten

Auf die Menge kommt es an

Nein, entscheidend sind die Zutaten. Und genau hier liegt auch der Unterschied zwischen „feinen“ und „feinsten“ Lebkuchen. Während bei den zuerst genannten der Anteil an Nüssen – in der Regel sind das Haselnüsse, Walnüsse und Mandeln – bei 12,5 Prozent liegen muss, weisen „feinste“ einen Anteil von 25 Prozent auf.

Hier ist dann der Mehlanteil auf maximal zehn Prozent begrenzt. Diese Obergrenze gibt es bei den „feinen“ nicht. Insgesamt stecken bis zu 30 Zutaten in einem hochwertigen Lebkuchen. Neben der verwendeten Menge spielt dann auch die Qualität der Zutaten eine wichtige Rolle.

Gesunde Nüsse

„Gute Lebkuchen sollten also als Hauptbestandteile Nüsse enthalten“, erklärt Franziska Meyer, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin im Helios Park-Klinikum Leipzig. „Nüsse liefern uns ungesättigte Fettsäuren, Magnesium, Kalium, Kalzium und auch B-Vitamine.“ Allesamt wertvolle Inhaltsstoffe für unseren Körper:

Inhaltsstoffe Nüsse

  • Ungesättigte Fettsäuren: Sie wirken sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus und senken das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Zudem wird ihnen eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.
  • Magnesium: Magnesium ist am Muskelaufbau beteiligt, wirkt entspannend und entzündungshemmend.
  • Kalium: Es senkt den Blutdruck und verringert das Schlaganfallrisiko.
  • Kalzium: Als lebenswichtiger Mineralstoff spielt Kalzium bei zahlreichen Körperfunktionen eine Rolle. Besonders wichtig ist es für Knochen und Zähne.
  • B-Vitamine: Die B-Vitamine sind im Körper für zahlreiche Stoffwechselfunktionen zuständig. Sie unterstützen unter anderem die Konzentration und sorgen für Energie.

Helios Park-Klinikum Leipzig

Ernährungswissenschaftlerin

Gute Lebkuchen sollten also als Hauptbestandteile Nüsse enthalten.

Wertvolle Gewürze

Zimt, Nelken und Kardamom: Das sind wohl die bekanntesten Lebkuchengewürze. Auch sie wirken gesund auf unseren Körper.

Wirkung Lebkuchengewürze

  • Zimt: Das Gewürz wirkt entzündungshemmend und wird als Hausmittel gegen Völlegefühl und bei Blähungen ebenso wie bei Appetitlosigkeit eingesetzt.
  • Nelken: Auch sie sind entzündungshemmend und weisen zudem eine schmerzlindernde und antimikrobielle Wirkung auf.
  • Kardamom: Es regt die Bauchspeicheldrüse und die Gallentätigkeit an, fördert so die Verdauung.

„Doch gerade bei den Gewürzen kommt es auf die Qualität der Zutaten an“, erläutert Franziska Meyer. Beispielsweise ist nicht in allen Lebkuchen hochwertiger Zimt – Ceylon-Zimt – enthalten. Cassia-Zimt ist deutlich preisgünstiger, birgt in sich aber einen hohen Anteil an Cumarin. „Cumarin ist ein natürlicher Aromastoff, der sich in Tierversuchen als leberschädigend gezeigt hat“, so die Ernährungswissenschaftlerin.

Für den Verbraucher ist die verwendete Zimtsorte nicht erkennbar, da diese lediglich als „Zimt“ in den Inhaltsstoffen aufgeführt werden muss. „Empfindliche Personen, Schwangere und kleine Kinder sollten hier auf einen eher eingeschränkten Verzehr achten und so die Cumarin-Menge möglichst gering halten“, empfiehlt die Expertin.

Edle Verfeinerung

Selbstverständlich sind die oft traditionellen Rezepte der bekanntesten Hersteller streng geheim. Ausgerichtet an den Vorlieben der Käufer:innen mischen sich zur Grundrezeptur weitere Zutaten. Genannt seien hier Orangeat, Zitronat und Marzipan, aber auch Anis, Ingwer und Koriander. Auch ihnen ist eine gesundheitsfördernde Wirkung anzuerkennen.

Und nicht zuletzt ist die Schokolade aufzuführen. Als Zartbitterschokolade verfügt sie über einen hohen Kakaoanteil (senkt den Blutdruck und verbessert den Herz-Kreislauf). Aber wie bei allen Zugaben gilt auch hier: Die richtige Verzehrmenge ist wichtig. Dies trifft einmal mehr auf Dominosteine zu. Sie runden nicht nur das Angebot an Lebkuchen ab, sondern tragen es teilweise in das gesamte Kalenderjahr.

Dominosteine sind mit Schokolade überzogene Würfel, wobei brauner Lebkuchen und verschiedenen Füllungen, vor allem Fruchtgelee, Marzipan oder Persipan, unterschiedlich kombiniert aufgeschichtet werden.

Für die Adventszeit gibt Franziska Meyer allen Lebkuchenliebhabern daher einen Rat mit auf den Weg: „Lebkuchen enthalten auf jeden Fall gesunde Inhaltsstoffe. Aber gleichzeitig sind sie auch sehr kalorienreich. Also genießen Sie die Lebkuchen als etwas Besonderes – in Maßen, nicht in Massen.“

Schon gewusst?

Das Wort „Lebkuchen“ stammt nicht vom Wort „Leben“ ab. Forscher gehen davon aus, dass der Lebkuchen seinen Namen vom lateinischen libum hat. Das bedeutet so viel wie Fladen, Flachkuchen oder Opferkuchen. Immerhin sind die Wochen vor Weihnachten der Besinnung, der Buße und der Umkehr gewidmet.

Mit ihren heilenden Inhaltsstoffen galten Lebkuchen gerade in der Adventszeit früher als Arzneimittel. Zur Süßigkeit oder auch zum Nahrungsmittel wurden sie erst in unserer Zeit.

Und dann wäre da noch der Spekulatius. Das Karamellzucker-Gebäck verdankt seinen Namen dem heiligen Nikolaus, dessen lateinischer Beiname „speculator“ so viel wie „der Umherschauende, der Behüter“ bedeutet. Kinder erhielten ursprünglich am Nikolaustag Spekulatius.

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