Für ein Leben ohne Qualm

Für ein Leben ohne Qualm

Endlich wieder frei atmen können, Treppensteigen oder Fahrradfahren ohne zu hecheln und diesen Raucherhusten loswerden – das wäre doch was! Aber hat die Sache mit dem Rauchstopp wirklich keinen Haken?

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, weiß vermutlich längst über die schwerwiegenden Folgen einer langen Raucherkarriere. Allein beim Rauchen einer einzigen Zigarette werden rund 4.000 Stoffe freigesetzt, die eine schädliche Wirkung auf den menschlichen Organismus haben. An den Folgen des Rauchens sterben in Deutschland täglich rund 300 Menschen und trotzdem wollen viele von dieser eher unschönen Angewohnheit nicht ablassen. Aber wie krank macht Rauchen wirklich und wie sieht es zum Beispiel mit Entzugserscheinungen und Folgen wie Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen aus?

Warum machen Zigaretten süchtig?

„Nikotin löst im Gehirn ein angenehmes Gefühl aus. Es wirkt entspannend und auch anregend“, erklärt Dr. med. Sven Kolfenbach, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin der Helios Klinik Jerichower Land. „Nach diesem Kick entwickelt der Raucher ein Verlangen nach Nikotin, er ist süchtig.“

Warum ist es so schwer, das Rauchen aufzugeben?

Zigaretten - Mit dem Qualmen aufhören

Einmal im Körper aufgenommen wird im Gehirn das Hormon Dopamin ausgeschüttet, das dem Körper Glück und Lust signalisiert. Mit jeder weiteren Zigarette denkt der Rauchende mehr, dass das Rauchen ihn glücklich macht. Das körperliche Verlangen nimmt dabei schnell zu und immer mehr Nikotin wird benötigt, damit keine Entzugssymptome entstehen.

Die fünf häufigsten Todesursachen von Rauchern sind:

Die wohl bekannteste Krankheit, die sich oft mit Zigaretten in Verbindung bringen lässt, ist Krebs. Zwar erkrankt nicht jeder Raucher gezwungenermaßen im Laufe seines Lebens an Krebs, jedoch ist das Risiko deutlich erhöht.

Beim Rauchen gelangt Nikotin in den Körper, das sich besonders stark in den Arterien festsetzt und die Blutgefäße, über die Jahre, immer mehr verengt. Durch die Verengung der Gefäße stirbt der Herzmuskel immer weiter ab, was die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Die führt dazu, dass Raucher doppelt so oft wie Nichtraucher an Herzerkrankungen sterben.

Rauchen fördert, wie bereits erwähnt, die Verengung von Blutgefäßen.

Zudem können die roten Blutkörperchen weniger Sauerstoff transportieren. Daher bildet das Knochenmark vermehrt rote Blutkörperchen uns. Auch die weißen Blutplättchen (Thrombozyten) werden aktiviert. Das Blut wird durch mehr enthaltene Zellen dickflüssiger und die Gefahr für eine Blutgerinnselbildung erhöht sich. Raucher erleiden einen Hirninfarkt doppelt so oft wie Nichtraucher.

Unter der Raucherlunge oder auch COPD versteht man eine chronische Erkrankung der Lunge. Diese ist dabei dauerhaft entzündet und die Atemwege verengt, was zu Auswurf und Atemnot führt.

Atemwegserkrankungen, wie das Lungenemphysem, zählen mit zu den häufigsten Raucherkrankheiten mit Todesfolge. Der Zigarettenrauch führt dazu, dass die Lungenbläschen beschädigt und im späteren Verlauf auch zerstört werden, worunter die Sauerstoffversorgung zunehmend leidet.

Wer mit dem Rauchen aufhört hat bedeutend mehr Vorteile als Nachteile!

Schon in den ersten 24 Stunden senkt sich der Blutdruck und auch der Puls geht nachweislich wieder in Richtung Normalbereich. Durch die Entlastung und Weitung der Blutgefäße werden schon nach kurzer Zeit Hände und Füße wieder besser durchblutet. Nach etwa einem halben Tag fällt bereits das Kohlenmonoxid-Niveau im Körper wieder auf ein gesundes Level und verbessert die Arbeit der roten Blutkörperchen – die Folge: die Sauerstoffversorgung unserer Organe steigt und wir fühlen uns körperlich fitter. Auch die Geschmacks- und Geruchsnerven werden besser und unsere Lunge regeneriert sich langsam. Nach gut drei Monaten fühlt sich die Haut durch die stärkere Durchblutung bereits deutlich sanfter an. Nach einem Jahr hat sich die Gefahr eines Herzinfarkts um 50 Prozent reduziert. Übrigens: Nach 15 Jahre ist das Niveau eines Nichtrauchers erreicht!

Einfache Tipps zur Raucherentwöhnung

gluehbirne

Ich schaffe es und ich werde stolz auf mich sein!

 

ERNÄHRUNG

Viele Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen suchen sich eine Ersatzbefriedigung im Essen, zum Beispiel durch vermehrten Verzehr von ungesunden und kalorienreichen Süßigkeiten suchen. Eine solche Suchtverschiebung – statt der Zigarette den Schokoriegel in der Hand zu halten - sollte unter allen Umständen vermieden werden. Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten auf gesunde Ernährung mit ausreichend Gemüse und Obst, sowie vielen Ballaststoffen und mäßig Fett ist sehr viel sinnvoller und nachhaltiger. Keinesfalls sollte aber im Essen eine Belohnung oder Ersatzbefriedigung gesucht werden.

BEWEGUNG

Sport beruhigt die Nerven, hebt die Stimmung und dämpft das Rauchverlangen. Zwei bis drei Mal pro Woche sollten leichte sportliche Tätigkeiten eingebaut werden. Bereits einige Wochen nach dem Rauchstopp ist zu sehen, wie leicht körperliche Tätigkeiten und Sport wieder fallen. Das Atmen geht wieder wie von selbst.

ERHOLUNG

Für das Wohlbefinden braucht der Körper neben der Aktivität aber auch Ruhe. Werdende Nichtraucher sollten daher besonders auf regelmäßige Genussmomente im Alltag achten, mit denen sie sich belohnen und entspannen können. Sei es eine Sportart, die besonders Spaß macht oder die Tiefenentspannung beim Saunabesuch. Belohnung sollte nicht im Essen gesucht werden, sondern in entspannenden Tätigkeiten. Das kann viel therapeutischer wirken als so manche teure Hypnose.

Fazit

Keine Angst vor Rückschlägen – das kann passieren und sollte nicht deine ganze Vorarbeit gefährden. Frag dich aber, ob diese Zigarette wirklich ein Genuss war. Was hattest du davon? Mach dir erneut bewusst, was du dir in der zurückliegenden Zeit Positives für deinen Körper getan hast.