Trotz Diabetes fit durch das Jahr

Trotz Diabetes fit durch das Jahr

Besonders in der kühlen regnerischen Herbstzeit hat uns die Grippewelle voll im Griff. Zudem stellt Corona eine Bedrohung für unsere Gesundheit dar. Viele Betroffene fragen sich – zählen Diabetiker in Zeiten erhöhter Infektionsgefahr zur Risikogruppe? Worauf sollte man achten, um gesund zu bleiben?

In Deutschland gibt es ca. acht Millionen Diabetiker. Der weit verbreitete Typ II Diabetes tritt vorwiegend im erhöhten Alter auf, mitunter aber auch bei übergewichtigen Erwachsenen ab 20 Jahren. Meistens tritt der Typ II Diabetes im Einklang mit dem sogenannten metabolischen Syndrom auf. Dies umfasst Bluthochdruck, gestörte Glukosetoleranz, Adipositas und schlechte Blutfettwerte (niedriges HDL Cholesterin, erhöhte Triglyceride). Betroffene Patienten gelten dann auch als kardiovaskuläre Hochrisikopatienten. Sie haben also ein hohes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und periphere arterielle Verschlusskrankheiten (Durchblutungsstörung der Extremitäten).

COVID-19 ist vor allem als Lungenkrankheit bekannt. Mediziner stellten jedoch fest, dass Erkrankte auch Herzkreislaufprobleme oder Multiorganversagen zeigten. Da zunächst ältere Patienten betroffen waren, gingen die Ärzte davon aus, dass die Belastung durch die Krankheit die Herzkreislaufprobleme auslöst. Ein interdisziplinäres Team des Universitätsspitals Zürich zeigte nun, dass SARS-CoV-2 direkt Entzündungen in den Gefäßen verursachen und so zu Organversagen führen kann (https://www.mta-dialog.de/artikel/ist-covid-19-auch-eine-systemische-gefaessentzuendung.html).

Erhöhtes Krankheitsrisiko durch Diabetes?

Das Endothel (Gefäßwandzellen) jüngerer Patienten kommt in der Regel mit dem Angriff der Viren gut zurecht. Bei Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Herzinsuffizienz oder koronaren Herzkrankheiten ist diese endotheliale Funktion eingeschränkt. Eine Infektion mit SARS-COV-2 gefährdet diese Patienten besonders, weil bei ihnen vor allem in der Phase, in der sich das Virus am stärksten vermehrt, die schon geschwächte Endothelfunktion noch weiter abnimmt.

Zugleich spielt auch das Immunsystem von Diabetikern eine wichtige Rolle. Zur Bekämpfung von Erkrankungen muss es stark genug sein. Ein nicht erkannter oder schlecht eingestellter Diabetes behindert das Immunsystem in seinem Kampf. Dies zeigt sich auch daran, dass bei Diabetikern Operationen, „normale“ Grippeerkrankungen oder Lungenentzündungen häufiger schwerer verlaufen und mehr Komplikationen nach sich ziehen. Betroffene sollten daher zu jeder Zeit als Infektionsschutz auch auf eine gute Blutzucker-Einstellung achten. Bei älteren Menschen kann das Immunsystem im Zusammenspiel der beiden Faktoren, Diabetes und höheres Alter (kardiovaskuläres Risiko), geschwächt sein. Dies könnte schwerere Verläufe bei COVID-19 zur Folge haben.

Gewichtsabnahme – bereits einige Kilos haben positiven Effekt!

Pia Salchert, Ernährungswissenschaftlerin am Helios Park-Klinikum Leipzig empfiehlt Diabetikern in der aktuellen Corona-Zeit ganz besonders auf die Therapie ihrer Erkrankung zu achten. „Dazu gehört neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme (Tabletten, Insulin) die Einhaltung unterstützender Maßnahmen. In erster Linie sind dies die Ernährung und die Bewegung.“

Denn gerade in Zeiten großer Anspannung neigen viele dazu, ungesund zu essen: Sie nehmen oft zu viel Süßes, zu viel Salziges und zu viel Fett zu sich. Das betrifft nicht nur Diabetiker, sondern junge Menschen ebenso wie ältere. „Machen Sie sich diese Tatsache bewusst und vermeiden Sie schlechte Gewohnheiten gezielt“, regt die Ernährungsexpertin an. Frisches Obst und Gemüse sollte täglich zum „Frustessen“ portioniert bereitliegen. Und schon beim Einkaufen kann auf eine gesunde Lebensmittelauswahl geachtet werden.

Bewegung als Wunderwaffe gegen Diabetes

Denken Sie daran, selbst eine geringe Senkung des Körpergewichts kann die Insulinempfindlichkeit und Glukosetoleranz erheblich verbessern.

Pia Salchert, Ernährungswissenschaftlerin am Helios Park-Klinikum Leipzig

Diese vielleicht besonders angespannte Zeit sollten wir nutzen, um uns körperlich mehr zu bewegen! Das ist und bleibt die effektivste Maßnahme gegen die Zuckererkrankung, wie Diabetes im Volksmund auch genannt wird. Sowohl zur Vorbeugung als auch zu Behandlung trägt körperliche Aktivität entscheidend bei – und das nicht nur zu Corona-Zeiten. Der Einstieg in neue Aktivitäten sollte langsam gesteigert und nicht übertrieben werden. Aber es darf ruhig etwas mehr sein als der kleine Spaziergang. Helios Move hält hierfür viele Ansätze bereit.

Unsere Tipps auf einen Blick

Unsere Tipps auf einen Blick

Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung ist das A und O, um der Krankheit Diabetes entgegen zu wirken. Folgende Empfehlungen sollte man der eigenen Gesundheit zu Liebe verinnerlichen: 

  • Übergewicht unbedingt durch eine Kalorienreduktion abbauen
  • Selber kochen mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln statt kalorienreiches Fastfood
  • Viele ballaststoffreiche Lebensmitteln wie Vollkornprodukte in den Speiseplan aufnehmen
  • Die Aufnahme von Fetten und Kohlenhydraten bewusst gestalten
  • Zuckerfallen wie Softdrinks und Süßigkeiten vermeiden

Und ein Tipp zum Schluss: bewegen, bewegen, bewegen!

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Das Helios Park-Klinikum Leipzig

Das Helios Park-Klinikum mit seiner über einhundertjährigen Geschichte ist fester Teil der Leipziger Gesundheitsversorgung. Mit unseren somatischen und psychiatrischen Kliniken bieten wir moderne Medizin für Körper und Seele.