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Herzinfarkt: Symptome erkennen und richtig handeln

Bei einem Herzinfarkt ist schnelle Hilfe gefragt. Das gut ausgebaute Notfallversorgungsnetz bietet uns hier in Deutschland beste Voraussetzungen. Doch wann wählt man die Notrufnummer und wann wartet man bis zur nächsten Sprechzeit der hausärztlichen Praxis? Hier erläutern wir IhnenSymptome und geben Tipps. 

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Auch leichte Herzinfarkt-Symptome abklären

Verschließt sich ein Blutgefäß des Herzmuskels (Herzkranzarterie), kann dieser seine Arbeit nicht mehr verrichten. Man spricht von einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt). Da dieser lebensbedrohlich sein kann, ist es wichtig, die Herzinfarkt-Symptome so früh wie möglich zu erkennen.

„Nicht immer muss es dem Patienten dabei dramatisch schlecht gehen, manchmal können die Beschwerden auch harmloser ausfallen. Durch eine genaue Befragung und Abklärung der Symptome können wir aber sehr schnell einschätzen, wie gefährdet der Patient ist“, sagt Prof. Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur im Herzzentrum Leipzig.

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Herzinfarkt-Symptome

Bei folgenden Warnzeichen empfiehlt der Experte, sofort den Notruf zu wählen:

  • starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die fünf Minuten oder länger anhalten und gegebenenfalls ausstrahlen in beide Arme, in Hals, Kiefer, Schulterblätter, Oberbauch oder Nacken
  • Engegefühl, heftiger Druck oder Brennen im Brustkorb
  • blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß auf Stirn und Oberlippe
  • Atemnot, Unruhe
  • eventuell Übelkeit, Erbrechen
  • Schwindel, Schwächegefühl, mitunter Bewusstlosigkeit

Frauen haben andere Herzinfarkt-Symptome

Prof. Dr. Sandra Eifert, Oberärztin in der Universitätsklinik für Herzchirurgie im Herzzentrum Leipzig, richtet einen wichtigen Hinweis speziell an Frauen: „Die Symptome des Herzinfarktes sind bei Frauen häufig nicht so eindeutig, sodass ein Infarkt nicht immer sofort erkannt wird.“

Während Männer bei einem Herzinfarkt meist die oben genannten typischen Beschwerden haben, kündigt sich ein Herzinfarkt bei Frauen zum Teil mit Übelkeit und allgemeinem Unwohlsein an.

Zwar ist das Herz der Frauen über viele Jahre gut durch das Hormon Östrogen geschützt, wodurch Frauen eine Herzkranzgefäßerkrankung im Schnitt zehn Jahre später als Männer entwickeln. Doch erleiden sie dennoch einen Herzinfarkt, vor allem bevor sie das Alter von 60 Jahren erreichen, weisen sie teilweise trotz Behandlung ein höheres Sterberisiko als Männer auf. „Durch Differenzierung genderspezifischer Aspekte in Diagnostik und Therapie können wir heute die speziellen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten gezielt ausrichten“, erklärt die Ärztin. Hierfür wurde beispielsweise im Herzzentrum Leipzig eine spezielle Frauenherzsprechstunde etabliert.

Anzeichen ernst nehmen und erste Hilfe leisten

In einem Punkt unterscheiden sich Mann und Frau allerdings nicht: Herzinfarkte sind lebensbedrohlich. Hier sind die wichtigsten Punkte für die erste Hilfe bei einem Herzinfarkt noch einmal zusammengestellt.

  • Rufen Sie schon bei dem kleinsten Verdacht auf einen Herzinfarkt den Notarzt (Telefon: 112).
  • Lagern Sie die Patientin oder den Patienten mit erhöhtem Oberkörper, indem Sie ihn zum Beispiel an eine Wand anlehnen.
  • Öffnen Sie enge Kleidung, zum Beispiel Kragen und Krawatte.
  • Beruhigen Sie die Patientin oder den Patienten und bitten Sie sie oder ihn, ruhig und tief zu atmen.
  • Lassen Sie die Patientin oder den Patienten nicht allein.

Wenn die oder der Betroffene bewusstlos wird, keine Atmung und kein Puls erkennbar sind, liegt ein Herz-Kreislauf-Stillstand vor. Dann müssen Sie schnell handeln und mit der Wiederbelebung beginnen. Dies ist in allererster Linie die Herz-Druck-Massage. Geübte können auch abwechselnd Herz-Druck-Massage und Mund-zu-Mund-Beatmung (im Wechsel 30-mal drücken und zweimal beatmen) durchführen. Setzen Sie die Wiederbelebungsmaßnahmen so lange fort, bis der Rettungsdienst eintrifft oder die Patientin oder der Patient wieder selbstständig atmet.

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Hinweis der Redaktion: Die im Zitat gewählte männliche Form bezieht sich immer auch auf weibliche und diverse Personen, die ausdrücklich mitgemeint sind.

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