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Herzinsuffizienz vorbeugen

Herzschwäche betrifft zumeist ältere Menschen. Symptome wie Müdigkeit, Schlappheit oder Herzrhythmusstörungen können ein Indiz sein, dass das Herz nicht mehr genügend Kraft hat. Doch soweit muss es nicht kommen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie präventiv tun können. 

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Herzinsuffizienz – ein komplexes Krankheitsbild

„Deutschlandweit leiden etwa 4 Millionen Menschen an einer Herzinsuffizienz. Das betrifft deutlich mehr alte als junge Menschen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Marcus Sandri, Leitender Oberarzt Herzinsuffizienz der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur am Herzzentrum Leipzig.

Etwa zehn Prozent der 80-Jährigen haben nachweislich eine Herzschwäche, fachlich auch als Herzinsuffizienz bezeichnet. Zugleich rangiert die Krankheit unter den möglichen Todesursachen auf den Spitzenplätzen. Grund genug, die Erkrankung ernst zu nehmen. Doch allein ihr Name, Herzinsuffizienz oder auch Herzschwäche, lässt die notwendige Dramatik vermissen, die eigentlich wichtig wäre, um entsprechende Aufmerksamkeit zu erlangen.

Die Herzinsuffizienz ist keine abgrenzbare Krankheit, sondern ein komplexes Krankheitsbild mit mehreren charakteristischen Symptomen (klinisches Syndrom), in deren Folge das Organ es nicht mehr schafft, die von ihm geforderte Pump- und Förderleistung zu erbringen. Bei einem Herzgesunden pumpt das menschliche Herz zwischen 4,5 und sechs Liter Blut pro Minute in den Kreislauf.

Warnsignale ernst nehmen

Ist dieser Arbeitsablauf gestört, kann es zu erhöhter Atemfrequenz, nächtlichen Hustenanfällen, Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge, Schwächegefühlen sowie akutem Leistungsabfall kommen. Diese Symptome gelten zumindest für die Linksherzinsuffizienz, die einen Großteil der Herzschwächeerkrankungen ausmacht.

Ist der rechte Teil des Herzens stärker von einer Erkrankung betroffen, zeigt sich das durch Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen, vermehrtem Wasserlassen oder sichtbaren Venenanstauungen am gesamten Körper.

Betroffene sollten unverzüglich eine ärztliche Praxis aufsuchen, wenn sie diese Symptome wahrnehmen. Die Ärzt:innen können nach genauerer Untersuchung unter anderem feststellen, in welchem Stadium (Schweregrad) sich die Krankheit befindet.

Treiben Sie Sport

Tabletten können gegen das Leiden helfen, manchmal auch Operationen. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt zu allererst bei jedem selbst. „Insofern die Ursache kein vererbtes, genetisches Herzleiden ist, gelten Diabetes Typ II, Übergewicht, wenig Sport und Bewegung sowie Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss und fettiges Essen als die größten Risikofaktoren“, erläutert der Kardiologe.

Sie sorgen langsam aber stetig für eine Verkalkung oder Verengung der Blutgefäße. Dem Herz fällt es dadurch immer schwerer, die geforderte Menge Blut durch den Kreislauf zu pumpen. Diesem Kraftakt zollt es eines Tages den geforderten Tribut – es wird krank oder fällt ganz aus. Bis es soweit ist, vergeht in der Regel viel Zeit. Diese Monate und Jahre sollte keiner verstreichen lassen. Jeder könne mit einfachen Mitteln einiges tun, um sein Herz und damit seine Gesundheit zu stärken, erklärt der Herzexperte.

Allem voran steht dabei der Sport. Durch ihn wird die Herzmuskelfunktion gestärkt, werden Blutgefäße erweitert oder bilden sich sogar neue Blutgefäße. Sportliche Aktivitäten senken zudem Bluthochdruck und die Blutfettwerte, verbessern die Sauerstoffaufnahme und dezimieren die Gefahren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Sport in Kombination mit gesunder Ernährung und Lebensweise bewirkt also, dass der Mensch belastbarer und leistungsfähiger wird.

Da aufgrund des demografischen Wandels auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung und der Anteil älterer Menschen steigen wird, kommt es in Zukunft vermutlich zu einem weiteren Anstieg der Herzinsuffizienz.

 

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