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Herzinfarkt: Ursachen erkennen und vorbeugen

Die Bevölkerung in Deutschland wird zunehmend älter. Damit steigt auch das Herzinfarktrisiko. Doch welche Ursachen, gibt es und wie kann man diese beeinflussen? Wir beantworten diese und andere Fragen. 

ein dicker Mann sitzt an einem Tisch auf dem Bier und Kartoffelchips stehen,ein dicker Mann sitzt an einem Tisch auf dem Bier und Kartoffelc

Welche Ursachen kann ein Herzinfarkt haben?

Nachfolgend haben wir Risikofaktoren zusammengefasst, die einen Herzinfarkt begünstigen können.

Rauchen

„Nicht nur, dass der Tabak schädlich für unsere Lungen ist. Das in Zigaretten enthaltene Nikotin ist ein starkes Zellgift, greift massiv unsere Gefäßwände an, fördert eine Verkalkung der Arterien und damit auch unseres Herzens“, erklärt Prof. Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur im Herzzentrum Leipzig. Sein Appell: „Ich rate jedem, auf das Rauchen gänzlich zu verzichten oder – wenn dies schon zu spät ist – möglichst schnell damit aufzuhören.“

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Stress

Die Gründe für Stress sind vielfältig – Lärm, Ärger am Arbeitsplatz, belastende Situationen in der Familie oder finanzielle Probleme. Stress sorgt dafür, dass der Blutdruck ansteigt. Im schlimmsten Fall – bei ständigem Stress – drohen neben einem Herzinfarkt auch eine Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Herzversagen.

Bluthochdruck

Ein zu hoher Blutdruck verursacht lange Zeit keine merklichen Beschwerden. Viele Betroffene leben jahrelang mit der sogenannten Hypertonie, ohne es zu bemerken. Und doch kann ein andauernd erhöhter Druck die Gefäße und Organe schädigen. Neben dem Herzinfarktrisiko steigt auch das Risiko für einen Schlaganfall. Außerdem verschlechtert der Bluthochdruck die Elastizität der Gefäße und erhöht damit das Risiko einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose).

Mögliche Anzeichen, wie morgendlich auftretende Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten oder eine leicht gerötete Gesichtsfarbe sollten ernst genommen und von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden. Frauen sollten diesbezüglich zugleich auf eine gewisse Nervosität oder Kurzatmigkeit achten, die ebenfalls als Symptome für eine Hypertonie auftreten können. Der Kardiologe rät: „Es ist wichtig, den eigenen Blutdruck zu kennen. Er sollte regelmäßig kontrolliert werden. In Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt ist auch eine kontinuierliche Kontrolle zuhause zu empfehlen.“

Diabetes

Auch zu hoher Blutzucker greift die Gefäße an. Diabetiker leiden daher oft an einer Arteriosklerose, die die kleinen und kleinsten Blutgefäße in den Herzkranzgefäßen schädigt. Eine Diabetes-Erkrankung sollte ärztlicherseits engmaschig betreut und medikamentös gut eingestellt sein.

Hoher Cholesterinspiegel

Cholesterin ist ein Fett, welches größtenteils vom Körper selbst hergestellt wird. Zudem nehmen wir es mit der Nahrung auf. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände und dient als Baustein bei der Produktion von Gallensäuren und bestimmten Hormonen. Aber auch hier gilt: Ein Zuviel ist schädlich für die Gefäße.

Übergewicht

Studien zeigen es immer wieder: Jeder fünfte Deutsche ist zu dick und damit krank. Erwiesenermaßen wächst bei starkem Übergewicht das Risiko, unter anderem an Bluthochdruck oder Diabetes zu erkranken. Damit erhöht sich dann auch die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Bewegungsmangel

Sind wir zu lange untätig, gerät unser Stoffwechsel ins Stocken – Muskeln schrumpfen, Fettpolster werden aufgebaut. „Bewegungsmuffel haben ein doppelt so hohes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, wie körperlich aktive Menschen“, sagt der Herzexperte.

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Herz jung und gesund halten

Mit diesen Tipps können Sie Ihr Herzinfarktrisiko senken:

Tipp 1

Viel bewegen: Ein aktiver Lebensstil hält Gefäßerkrankungen in Schach. Prof. Dr. Thiele empfiehlt deshalb dreimal 30 Minuten Sport in der Woche, am besten in einer Kombination aus Ausdauer- und Muskeltraining. Wem das schwerfällt, der sollte versuchen, mehr Bewegung in seinen Alltag zu integrieren. Also lieber die Treppe als den Fahrstuhl nehmen und zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Strecke zur Arbeit zurücklegen.

Tipp 2

Gewicht kontrollieren: Wer sein Übergewicht nachhaltig reduziert, beugt Folgeerkrankungen wirksam vor. Als Faustregel kann der Body-Maß-Index (BMI) herangezogen werden: Ein Wert zwischen 20 bis 25 ist im Normalbereich26 bis 30 gilt als übergewichtig und ab 30 handelt es sich um krankhafte Fettsucht (Adipositas). Neben einer ausgewogenen Ernährung hilft auch Bewegung, den Stoffwechsel anzuregen und Fettdepots zu verbrennen.

Tipp 3

Gesund essen: Ballaststoffreiche Produkte mit komplexen Kohlenhydraten, wie sie in Vollkornprodukten zu finden sind, gehören ebenso zu einer gefäßbewussten Ernährung wie magere Fischsorten (Seelachs, Rotbarsch, Forelle) und natürlich viel frisches Obst und Gemüse. Aber auch fettreichere Fische wie Hering, Lachs und Makrele sollten regelmäßig auf dem Speiseplan zu finden sein. Sie sind reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren, die einen positiven Einfluss auf Stoffwechsel und Gefäße haben.

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