Dürfen Diabetiker:innen Alkohol trinken?
„Ja! Natürlich müssen sich erkrankte Personen den Genuss von Alkohol nicht verwehren, aber wie so oft kommt es auf die Menge an,“ erklärt Susanne Läritz.
Grundsätzlich gelten für Diabetiker:innen die gleichen Regeln wie für stoffwechselgesunde Menschen. Das heißt Frauen sollten maximal zehn Gramm Alkohol täglich zu sich nehmen, was 125 ml Wein oder 250 ml Bier entspricht, und Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol täglich konsumieren, das sind ungefähr 250 ml Wein und 500 ml Bier.
Blutzucker vor dem Schlafengehen messen
Normalerweise gibt die Leber – der Blutzuckerspeicher unseres Körpers – ständig kleinste Mengen Zucker in unsere Blutbahn ab, damit unsere Muskeln und das Gehirn mit Energie versorgt werden. Durch den Abbau des Alkohols ist die Leber nicht in der Lage, Glukose zu mobilisieren und auszuschütten. So verursacht der Alkohol letztlich, dass der Blutzuckerspiegel sinkt und das Risiko einer Unterzuckerung besteht. Da die Wirkung des Alkohols auf den Blutzuckerspiegel sehr lange anhält, passieren die Unterzuckerungen durch Alkohol häufig erst im Schlaf. Daher ist es wichtig, dass Diabetiker:innen nach dem Genuss von Alkohol und vor dem Schlafengehen nochmal den Blutzucker messen und einen Blutzuckerwert zwischen sieben bis acht Millimol pro Liter (mmol/l) anstreben sollten.
„Wer sich als Diabetiker:in ein Glas Wein oder Bier gönnt, der sollte eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu sich nehmen oder wenigstens zu jedem Drink etwas knabbern. Das können zum Beispiel Salzbrezeln, Kräcker oder etwas Fingerfood sein. Das reguliert den Blutzuckerspiegel,“ rät Susanne Läritz.
Diabetes und Alkohol: Darauf ist zu achten
Gänzlich vermeiden sollten Diabetiker:innen hingegen süßliche Drinks, wie Liköre, Cocktails oder süße Weine. Sie enthalten viel Zucker und lassen dementsprechend den Blutzuckerspiegel zu schnell ansteigen. „Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Diabetes-Team, ob und wie Sie sich zu süßen Cocktails und Co. spritzen müssen“, empfiehlt die Diabetesberaterin.
