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Hautstraffung bei Adipositas: Was die Plastische Chirurgie möglich macht

Wer jahrelang unter einer stark ausgeprägten Adipositas (Übergewicht) gelitten hat und es geschafft hat, sein Gewicht drastisch zu reduzieren, hat meist mit starken Hautüberschüssen am ganzen Körper zu kämpfen. Das ist nicht nur ein optisches Problem. Erfahren Sie hier, welche Möglichkeiten es gibt.

Plastische und Ästhetische Chirurgie

Wann ist eine Hautstraffung sinnvoll?

Manche Menschen leiden infolge einer starken Gewichtsreduktion an deutlicher Hauterschlaffung, die sich trotz Sport nicht mehr zurückbildet. Die Haut kann sich nicht mehr über der neuen Körperform zurückziehen und bleibt als unliebsamer Hautmantel zurück, weil die Elastizität fehlt. Sie ist „ausgeleiert“ wie ein aufgeblähter Luftballon, dem man die Luft abgelassen hat.

Mehrere Kilo schwere Hautlappen an Bauch, Gesicht und an Oberschenkeln, aber auch an Gesäß und Oberarmen können zurückbleiben, die Brust hängt als schlaffer Hautmantel herab. Die mit einer Gewichtsreduktion einhergehenden körperlichen Veränderungen lassen das Selbstbewusstsein oft leiden.

„Hinter einer Falte steckt oft auch eine persönliche Geschichte. Es ist wichtig, die Patienten und ihr Leid ernst zu nehmen“, sagt Dr. Jens-Peter Sieber, Chefarzt Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Helios Klinikum Pirna.

Von den Betroffenen werden die Hautlappen zudem oft als unästhetisch empfunden. Dr. Sieber betont: „Es sind aber nicht nur optische Probleme, sondern auch medizinische Risiken. In den Hautumschlagfalten können sich feuchte Milieus bilden, welche zu Entzündungen, Infektionen, Juckreiz und anderen gesundheitlichen Problemen führen können.“

Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt ab einem BMI von 30 für Frauen um 13% und für Männer um 23%.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Adipositas Hautstraffung – ein Bereich der Plastischen Chirurgie

Mithilfe einer Bauch-, Gesäß-, Oberschenkel-, Brust- oder Oberarmstraffungsoperation lassen sich diese unerwünschten Folgen einer Gewichtsreduktion korrigieren. Sind viele unterschiedliche Körperregionen betroffen, empfiehlt Dr. Sieber, ein mehrzeitiges operatives Vorgehen.

Die Anzahl und Reihenfolge der notwendigen Eingriffe wird im Rahmen des Beratungsgesprächs individuell und ausführlich mit Spezialist:innen besprochen.

Grundsätzlich sollte eine Körperstraffungsoperation erst in Betracht gezogen werden, wenn das Zielgewicht erreicht ist und mindestens neun bis zwölf Monate lang gehalten wird, denn Gewichtsschwankungen können das Operationsergebnis beeinflussen.

Probleme bereitet allerdings nicht nur das äußere Fett. „Auch im Inneren, um die Organe und hinter der Bauchmuskulatur wächst eine Fettschicht, welche beim Abnehmen verschwindet“, sagt Dr. Sieber.

Oft ist infolge der Gewichtszunahme die Bauchmuskulatur auseinandergewichen und muss dann nach dem Abnehmen wieder zusammengenäht werden, um Stabilität zu erreichen. „Sonst kann es auch zu chronischen Rückenschmerzen aufgrund der insuffizienten Bauchmuskulatur kommen“, so der Experte.

Helios Klinikum Pirna

Chefarzt Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie

Hinter einer Falte steckt oft auch eine persönliche Geschichte. Es ist wichtig, die Patienten und ihr Leid ernst zu nehmen.

Möglichkeiten der Straffung und Körperkonturierung

Lesen Sie, an welchen Stellen des Körpers überschüssige Haut entfernt werden kann.  

 

Fettschürzenentfernung

Der Begriff Fettschürze leitet sich von der optischen Erscheinung des großen Hautlappens, der in der Bauchgegend meist am auffälligsten ist, ab. Die überschüssige Haut hängt nach unten herab und erscheint fast wie eine umgehängte Schürze.

 

Bauchdeckenstraffung

Bei einer größeren Gewichtsabnahme kann es zum Beispiel am Bauch zu größeren Haut- und Gewebeüberschüssen kommen, die bei den Patient:innen ein großes Unwohlbefinden hervorrufen können. Das Gewebe und die Haut können durch eine kleine oder große Bauchdeckenstraffung reduziert und gestrafft werden, sodass sich Patient:innen wieder über einen formschönen Bauch freuen können. Auch kann in der gleichen Operation eine auseinandergewichene Muskulatur (Rektusdiastase) korrigiert werden.

 

Oberarmstraffung

Nach einer größeren Gewichtsabnahme kann das überschüssige Gewebe und die erschlaffte Haut mithilfe einer Oberarmstraffung reduziert und gestrafft werden.

 

Oberschenkelstraffung

Besonders an den Oberschenkelinnenseiten führen die schlaffen Hautfalten häufig zu Reizungen und Entzündungen und behindern bei der Bewegung. Hier kann durch eine Oberschenkelstraffung Abhilfe geschaffen werden.

 

Gesäßstraffung

Herabhängende Pobacken sind nicht nur optisch unschön. Auch hier stehen, wie bei den Oberschenkeln, die mechanischen Reizungen und Hautirritationen im Zentrum der Beschwerden.

 

Bruststraffung

Ein massiver Gewichtsverlust führt bei Frauen und auch Männern zu einer Erschlaffung der Brust mit Herabhängen eines „leeren Hautsackes“. Neben den mechanischen Reizungen und Entzündungen ist hier auch oft die Versorgung mit einem passenden BH ein Problem. Im Vordergrund steht aber sicherlich das Selbstwertgefühl, das durch eine neue, straffe und jugendlich aussehende Brust wiederhergestellt wird. Dazu können verschiedene Verfahren der Bruststraffung (Mastopexie) und auch Volumenkorrektur individuell auf die Bedürfnisse der Patient:innen angewendet werden.

 

Adipositas Hautstraffung: Wie läuft eine Operation ab?

Die Operationen können vier bis sechs Stunden dauern. Je nach Umfang der Operation und Heilungsverlauf bleiben die Patient:innen fünf bis sieben Tage stationär.

Dazu sind die Erwartungen der Patient:innen groß. Hier bespricht sich das Team der Plastischen Chirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Sieber mit jeder/m einzelne/n Patient:in, was realistisch ist und auch welche Risiken mit den Operationen verbunden sind.

Komplikationen wie zum Beispiel Wundheilungsstörungen sind nach Straffungsoperationen bei massivem Gewichtsverlust häufig. Wichtig ist dabei, dass wir unsere Patienten stets auf ihrem Heilungsprozess so lange begleiten, bis alles gut geworden ist“, erklärt Dr. Sieber fest.

Das grundsätzliche Ziel ist es, neben der Funktionalität besonders die Lebensqualität der Betroffenen langfristig zu verbessern, damit sie sich in ihrem Körper wieder wohlfühlen und selbstbewusster den Alltag gestalten können.

Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt ab einem BMI von 30 für Frauen um 13% und für Männer um 23%.
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