Leistungen

IORT bei Brustkrebs

IORT bei Brustkrebs

Das innovative Verfahren sieht eine gezielte Strahlentherapie des Tumorbettes noch während der Operation vor.

Strahlentherapeuten, Gynäkologen, Chirurgen, Anästhesisten sowie Mitarbeiter der Medizintechnik, Medizin-Physiker und das OP-Personal arbeiten fachübergreifend zusammen. Dadurch sind alle notwendigen Fachabteilungen und Spezialisten unter einem Dach, was die enge Kooperation sehr vereinfacht. Bei Eingriffen kann die Brust in rund 70 Prozent der Fälle erhalten werden.

Mit der IORT kann das Tumorbett direkt bestrahlt und empfindliche Strukturen aus dem Bestrahlungsfeld herausgehalten werden. Dadurch kann eine höhere Dosis verabreicht werden, die eine hohe Effektivität mit geringen Nebenwirkungen verbindet. Das ist ein Gewinn in der Behandlung von Brustkrebspatientinnen.

Neben der Brust kann die IORT auch bei speziellen Fragestellungen im Bereich des Beckens angewendet werden, wie zum Beispiel bei Erkrankungsrückfällen des Darmes oder der gynäkologischen Organe. Insbesondere wenn zu einem früheren Zeitpunkt schon eine Strahlentherapie stattgefunden hat, kann die IORT eine erneute Bestrahlung ermöglichen. Aufgrund des sehr gezielten Einsatzes können die empfindlichen, vorbelasteten Organe wie zum Beispiel der Darm oder die Blase während der IORT ideal geschont werden.

Bei der Einführung der intraoperativen Strahlentherapie kooperiert das Helios Universitätsklinikum Wuppertal mit dem Klinikum in Krefeld, wo das Verfahren auch angeboten wird. „Wir haben so eine zweite hochspezialisierte Klinik, in der das Verfahren angeboten wird“, sagt Prof. Fleisch. „Von einem regelmäßigen Austausch werden beide Häuser und die Patientinnen profitieren.“

Das IORT-Verfahren im Detail

Zur Anwendung kommt im Helios Universitätsklinikum Wuppertal das sogenannte Intrabeam-IORT-Verfahren Bei diesem Verfahren wird eine Bestrahlung mittels niederenergetischen 50 kV-Röntgenstrahlung durchgeführt. Über spezielle  Applikatoren, die mit dem Bestrahlungsgerät verbunden sind, wird nach einem zuvor von Medizin-Physikern berechneten Plan die Strahlung hochpräzise in den zu bestrahlenden Bereich eingebracht. Nach der chirurgischen Tumorentfernung in der Brust wird beispielweise ein kugelförmiger Applikator exakt im Tumorbett positioniert. Die vom Strahlentherapeuten verordnete Dosisverteilung kann durch Variation der Applikatorgröße und Bestrahlungszeit der speziellen Erkrankungssituation und Form des Tumors angepasst werden. Die gesamte strahlentherapeutische Maßnahme (Platzierung des Applikators, Therapieplanung und Durchführung) erfolgt, während der Patient noch in Narkose ist. Direkt nach der Bestrahlung wird der Applikator wieder entfernt.  

Unser Brustzentrum

Der Brustkrebs ist eine sehr belastende Diagnose für die Frau. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 70.000 Frauen neu an einem Krebs der Brust. Wir setzen mit hochmodernen Therapieverfahren Akzente.