Es klingt unglaublich: Die Hand hat 27 Knochen, 33 Muskeln und Sehnen, 36 Gelenke und ca. 17.000 Fühlkörperchen. Im Lauf des Lebens wird die Hand 25 Millionen Mal gebeugt und gestreckt. Im Alltag werden unsere Hände sowohl beruflich als auch privat stark beansprucht. Ist sie erkrankt, sind wir quasi „hand“lungsunfähig.
So können Nervenkompressionen uns durch starke Schmerzen praktisch stilllegen. Nervenkompressionen entstehen entweder durch starke mechanische Belastungen oder Verletzungen, oder auch durch knöcherne Auswüchse, rheumatische Erkrankungen oder Entzündungen. Der verstärkte Druck in den Engstellen von Hand oder Handgelenk bzw. Ellenbogen führt zu Nervenkompression bzw. Engpasssyndrom der Nerven, die dort verlaufen.
Je nachdem, welcher Nerv an welcher Stelle betroffen ist, liegen sehr unterschiedliche Beschwerdebilder vor. Die häufigsten sind Taubheitsgefühle, Missempfindungen, Kribbeln an den Fingern und Schmerzen vor allem nachts. In fortgeschrittenen Fällen kommt es zur Kraftminderung an der Hand (Sachen fallen aus der Hand) durch Muskelschund bzw. Lähmungserscheinungen. Das sind wichtige Alarmzeichen.
Besonders häufig sind das Karpaltunnel- (Einengung des Mittelnervs im Handgelenk) und Kubitaltunnelsyndrom (Einengung des Ellennervs am Ellenbogen). Seltenere Diagnosen sind das Loge-de-Guyon-, das Pronator-Teres-, das Supinator- und das Wartenberg-Syndrom.
Was kann man tun, um dies zu vermeiden? „Einfache Übungen können helfen, eine übermäßige Beanspruchung in einer immer gleichen, ungesunden bzw. Zwangshaltung zu vermeiden, erklärt Dr. med. Abdullah Al Maktary. Der Leiter der Sektion Handchirurgie in der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie (Direktor Prof. Bozkurt) am Helios Universitätsklinikum Wuppertal zeigt seinen Patienten, wie man immer wieder zwischendurch seine Hände entlasten und entspannen kann. Dehnungsübungen der Unterarmmuskulatur können auch helfen.