Verbessert die Form im Gesichts- und Körperbereich durch Einspritzen von (Eigen-) Fett aus anderen Bereichen des Körpers
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: überschüssige Fettpolster werden entfernt und an gewünschten Stellen zum Auffüllen störender Dellen, Falten oder Volumendefekte genutzt.
Das Ergebnis ist die Verjüngung der Haut, eine Konturierung von Gewebsunregelmäßigkeiten oder das Füllen von Volumendefiziten – und das mit dem großen Vorteil körpereigenen Gewebes, das vom Immunsystem nicht abgestoßen wird. So können beispielsweise Narben angehoben, Folgen von Operationen oder Verletzungen korrigiert, Falten behandelt, eingesunkene Wangen angehoben und auch Lippen, Brust und Po vergrößert werden.
Prozedur
Fetttransfer, auch Fetttransplantation, Fettinjektion oder Lipofilling genannt, ist heute eine etablierte Technik, bei der zunächst das notwendige Fett mittels Fettabsaugung gewonnen wird. Hierfür sind lediglich mehrere, winzige Schnitte notwendig. Typische Entnahmestellen sind Bauch, Innenschenkel oder Flanken. Das abgesaugte Fett wird durch Zentrifugieren, Filtern und Spülen aufbereitet, wodurch flüssiges Fettgewebe entsteht, das zur Injektion geeignet ist und im Anschluss gleichmäßig mittels kleiner Kanülen in die gewünschten Bereiche eingespritzt wird. Das transplantierte Fett muss dabei in Kontakt mit dem umliegenden Gewebe bleiben, wo es mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann. Nur hierdurch können die eingesetzten Fetttröpfchen anwachsen. Es kann nur körpereigenes Fettgewebe verpflanzt werden.
Operationsdauer
Ein Lipofilling dauert etwa eine Stunde, abhängig von der Größe der zu behandelnden Bereiche.
Narkoseart
Der Eingriff findet meist in lokaler Infiltrationsanästhesie des Spenderareals und des zu behandelnden Gebietes statt.
Stationär/Ambulant
Je nach Präferenz des Chirurgen und des Patienten kann die Operation stationär oder ambulant durchgeführt werden.
Mögliche Nebenerscheinungen
Spenderregion: Blutergüsse, Schwellungen, Druckempfindlichkeit, bis zu 24 Stunden Abfluss von Betäubungsmittel. Empfängerregion: Blutergüsse, Schwellungen (besonders im Bereich der Lippen), Druck- und Berührungsempfindlichkeit. Die behandelten Stellen sind unmittelbar nach der Operation etwas geschwollen. Daher ist es wichtig, die behandelten Bereiche in den ersten Stunden zu kühlen, um Schwellungen zu minimieren.
Schmerzen
Ein Lipofilling kann leichte Schmerzen oder Brennen in den behandelten Bereichen verursachen. Meist sind diese Beschwerden jedoch mit milden Schmerzmitteln gut zu behandeln.
Risiken und Komplikationen
Selten kommt es zu Asymmetrien, Unregelmäßigkeiten, Überkorrekturen oder Infektionen.
Verlauf
Die Schwellung nimmt meist bis zum dritten Tag zu, lässt dann aber allmählich nach. Nach ungefähr einer Woche bis zehn Tagen sind die Patienten in der Regel wieder gesellschaftsfähig. Wenn sich blaue Flecken gebildet haben, bleiben diese mitunter etwas länger sichtbar, lassen sich aber mit Make-up gut kaschieren. Die Patienten sollten sich nach fünf bis sieben Tagen und drei Wochen postoperativ beim behandelnden Chirurgen nachuntersuchen lassen. Bis dahin ist in der Regel der Großteil der Schwellung abgeklungen.
Ergebnis
Die Anwuchsrate ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Der Chirurg tendiert beim Lipofilling bewusst zur Überkorrektur, was bedeutet, dass mehr Fett injiziert wird, als tatsächlich benötigt wird, da 25 bis 30% der transplantierten Fettzellen nicht überleben. Das Endergebnis wird nach drei Monaten bewertet. Eine zweite Sitzung kann geplant werden, um etwaige noch bestehende Volumenmängel auszugleichen. Eine Verjüngung der Haut in den behandelten Bereichen ist ein positiver Nebeneffekt. Das Fettgewebe, das im Körper anwächst, bleibt ein Leben lang erhalten.