Ich hab da mal eine Frage...

Ich hab da mal eine Frage...

Personalmanager sind der beruflichen Vielfalt bei Helios so nahe wie kein anderer. Wir sprachen mit zwei Regionalleiterinnen über Ihren Job, was Ihnen wichtig ist und welche Herausforderungen es gibt.

Wie man als  „Personaler“ 350 verschiedene Berufen betreut, erzählen uns Claudia Gerber, Regionalleiterin  Personal Süd und Kerstin Stübner-Röhler, Regionalleiterin Personal Ost.

350 Berufe aus den Bereichen Medizin, Verwaltung, Handwerk, IT und vielen mehr – wie lassen sich so viele Berufsbilder verwalten?

Claudia Gerber: Die Vielfalt bringt mit jedem Tag eine Menge Eindrücke mit sich und sorgt dafür, dass unser Beruf spannend bleibt und auch Spaß macht. Ganz besonders wichtig ist dabei der direkte Kontakt zu den Mitarbeitern – auf Augenhöhe.
Kerstin Stübner-Röhler: Ja! In der Personalabteilung sind die Mitarbeiter alle gleich. Da kommen sowohl die Chefärztin als auch der Servicemitarbeiter mal ratlos vorbei und fragen, welche Unterlagen wir benötigen. Beide wünschen sich einen persönlichen Draht zu uns und das Gefühl, sie können anrufen und fragen, wie es sich beispielsweise mit Urlaub oder Elternzeit verhält.

In der Personalabteilung sind die Mitarbeiter alle gleich. Da kommen sowohl die Chefärztin als auch der Servicemitarbeiter mal ratlos vorbei und fragen, welche Unterlagen wir benötigen.

Kerstin Stübner-Röhler, Regionalleiterin Personal Ost

Wie hat sich ihre Arbeit durch die heutige Vielfalt verändert?

Stübner-Röhler: Noch vor zehn Jahren gab es dieses Ausmaß an Berufen nicht. Allein der Pflegeberuf hat sich stark ausdifferenziert. Ein Beispiel ist der neu entstandene Beruf Operationstechnischer Assistent, OTA. Früher übernahmen das Pflegekräfte. Das Beispiel zeigt auch, wie sinnvoll diese Entwicklung ist – denn es braucht für unterschiedliche Tätigkeiten ganz verschieden gestrickte Mitarbeiter, die wir so ganz gezielt ansprechen können.
Gerber: Personalkonzepte von damals funktionieren heute nicht mehr. Es war deutlich einfacher, neue Mitarbeiter zu finden. Wir müssen inzwischen viel langfristiger herangehen, mit den Fachabteilungen intensiv kooperieren und gemeinsam überlegen, welcher Bedarf kommt in drei bis fünf Jahren auf uns zu? Welche Berufe entstehen? Dieser Wandel macht sich auch in unseren eigenen Aufgaben bemerkbar. Wie die Berufsbilder der Mitarbeiter wird auch unsere Arbeit immer spezieller. Von der Lohnbuchhaltung über das Personalcontrolling bis hin zum Personalmarketing und dem Recruiting – auch im Personalbereich gibt es
inzwischen Spezialisierungen und wahrscheinlich künftig auch eigene Berufsbilder für diese Tätigkeiten.

Helios ist auch hinsichtlich der Nationalitäten der Mitarbeiter sehr breit aufgestellt. Gibt es Unterschiede in der Arbeit mit internationalen Bewerbern?

Gerber: Unsere internationalen Arbeitskräfte sind überwiegend Ärzte und Pflegekräfte. Der Bewerbungsprozess für diese Mitarbeiter ist um einen Schritt erweitert. Bevor wir Bewerber einladen, treffen wir nach Videotelefonaten erst einmal eine Vorauswahl. Sind sie eingestellt, begleiten wir unsere neuen Mitarbeiter im Visaprozess und stehen weiter als Ansprechpartner zur Verfügung. Das geht auch schon mal so weit, dass wir sie am Flughafen empfangen oder mit ihnen zum Einkaufen gehen.
Stübner-Röhler: Wichtig ist auch die lokale Vernetzung. Gerade in kleineren Städten arbeiten wir eng mit Personalern anderer Unternehmen zusammen – auch um Angebote für die Beschäftigung der Ehepartner machen zu können oder zur Kinderbetreuung.

Welche Herausforderungen gibt es im Personalwesen und wie gehen sie damit um?

Gerber: Wir haben heute selten 20 Bewerber auf eine Stelle, von denen zwei toll sind und wir einen auswählen. Stellen bleiben immer öfter über längere Zeit unbesetzt. Da sind wir gefragt: Wie können wir eine solche Situationen lösen? Wie kann sich eventuell die Organisation der Abteilung verändern? Welche andere Berufsgruppe kann bestimmte Tätigkeiten auch übernehmen? Wir sind da im Austausch mit der Klinikleitung und den Abteilungen.
Stübner-Röhler: Erfolgreicher sind wir in der Personalsuche, wenn wir nicht mehr in Abteilungsgrenzen denken. Wir haben in vielen Kliniken Geschäftsführer, die das Thema bei sich als Toppriorität sehen. Wir tauschen uns auch klinikübergreifend aus – welche Modelle funktionieren woanders? Kann das auch bei uns klappen?
Gerber: Wir müssen unseren Bedarf auf jeden Fall schon sehr früh klären, kommende Engpässe voraussehen und möglichst reagieren, bevor sie eintreten. Irgendwann gehen die Mitarbeiter in Rente. Oder wir sehen: Für bestimmte Berufsbilder gibt es keine Bewerber mehr – da macht es Sinn, sie selbst auszubilden. Auch da engagieren wir uns intensiv.