„Ich bin ein Mensch, der sich bewegen will und immer viel bewegt hat. Doch zuletzt litt ich unter Atemschwierigkeiten bei Belastung, selbst das Treppensteigen fiel mir ungewohnt schwer“, berichtet der normalerweise topfitte Duisburger. Sein Hausarzt riet dazu, keine Zeit zu verlieren und vereinbarte kurzfristig einen Termin für eine Herzkatheter-Untersuchung an der Helios St. Anna Klinik. „Dr. Ohlig, der Leitende Oberarzt der Kardiologie, zeigte mir schon während der Untersuchung auf dem Monitor, wie es um mein Herz bestellt war: Drei Blutgefäße waren verkalkt, wodurch die Pumpleistung deutlich reduziert war“, erinnert sich Schild. Gemeinsam mit Dr. Martin Oels, dem Chefarzt der Kardiologie, besprachen sie zunächst die Behandlungsoption der Bypass-OP. Als Alternative bot sich nur ein komplexer Kathetereingriff an, der allerdings deutlich aufwendiger als sonst üblich ist.
Kleinste Herzpumpe der Welt
„Nicht zuletzt durch die positive Erfahrung, die ich bei der Herzkatheter-Untersuchung gemacht habe, erschien mir ein Herzkatheter-Eingriff mit örtlicher Betäubung an der Einstichstelle aus der Patientenperspektive auch wegen der kürzeren Erholungszeit wünschenswert“, so Schild. Und Dr. Oels ergänzt: „Für und gegen beide Verfahren gab es gute Gründe. Allerdings machte uns die schlechte Pumpleistung des Herzens Sorgen. Herr Schild wollte die große OP jedoch vermeiden. Um dem Wunsch von Herrn Schild nach einem Herzkatheter-Eingriff zu entsprechen und gleichzeitig größtmögliche Sicherheit zu bieten, schlugen wir ihm den vorübergehenden Einsatz einer nicht-chirurgischen Herzpumpe vor. Sie stellt eine Art Sicherheitsnetz dar, das nicht nur den Patienten, sondern auch uns Kardiologen beruhigt, weil man weiß, das Herz und auch der Rest des Körpers ist auch dann effizient mit Sauerstoff versorgt, wenn die Eröffnung einer Engstelle etwas länger dauern sollte.“
Ganze Bandbreite der Medizintechnik
So schoben die Kardiologen die kleinste Herzpumpe der Welt über einen Katheterzugang in der Leiste unter Röntgenüberwachung zum Herzen. Eine gute Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, denn die Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen waren hartnäckiger als gedacht. „Mit verschiedenen Verfahren, inkl. des Stoßwellenverfahrens „Shockwave“ zur Zertrümmerung des Gefäßkalkes, konnte der aufwändige Eingriff letztlich erfolgreich durchgeführt werden. Abschließend haben wir Gefäßstützen, sogenannte Stents, eingesetzt, um die Gefäße offenzuhalten und die Herzpumpe entfernt“, erläutert Dr. Oels.
Lebensversicherung zum Anziehen
Am Tag danach ist Schild schon wieder auf den Beinen: „Das Atmen fühlt sich deutlich leichter an und auch an den Treppen in der Klinik habe ich mich schon erfolgreich probiert. Der Eingriff hat offensichtlich wunderbar funktioniert, das Team bekommt 10 von 10 Punkten von mir“, erklärt Schild augenzwinkernd bei seiner Entlassung. Im Gepäck hat er einen Termin zur Nachkontrolle, bei der das Kardiologie-Team feststellen möchte, wie gut die Pumpleistung sich nach dem Eingriff und durch die Medikamente entwickelt hat. Bis dahin hat das Team um Dr. Oels seinem Patienten noch etwas mitgegeben: eine „LifeVest“. „Die sehr leichte und dünne Weste wird unter der Kleidung getragen, der zugehörige Monitor um die Hüfte. Sie überwacht das Herz des Patienten kontinuierlich. Sollte die Weste eine gefährliche Herzrhythmusstörung, wie z.B. Kammerflimmern feststellen, alarmiert sie den Patienten zunächst. Sollte der Patient bewusstlos sein und nicht reagieren können, funktioniert sie als Defibrillator und löst einen Stromimpuls aus“, beleuchtet Dr. Ohlig die Funktionsweise. Wenn sich die Pumpleistung des Herzens in drei Monaten erholt hat, kann man auf die Weste verzichten, ansonsten wird ein Defibrillator implantiert.
Auf dem Gruppenfoto oben:
Peter Schild (m.) freut sich über die zurückgewonnene Lebensqualität nach der Behandlung des Kardiologieteams um Chefarzt Dr. Martin Oels (l.) und Ltd. Oberarzt Dr. Jan Ohlig.
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